Mit Partyhits wie „Hulapalu“ oder „I sing a Lied für di“ eroberte Andreas Gabalier die Herzen seiner Fans und auch auf der Bühne präsentiert er sich stets gut gelaunt und weiß sein Publikum zu unterhalten, wie erst vor wenigen Tagen am Strand von Lignano. Doch wie Gabalier selbst bereits mehrfach in der Öffentlichkeit erzählte und auch in seinem Lied „Amoi seg´ ma uns wieder“ verarbeitete, hatte er mit schweren privaten Schicksalsschlägen zu kämpfen. Sein Vater beging Selbstmord, nur zwei Jahre später auch seine Schwester.
„Der Tod meiner kleinen Schwester, Papas Prinzessin, zwei Jahre nach seinem Suizid war noch viel schlimmer. Dass sie mit dem Verlust unseres Vaters nicht klargekommen ist und ihm deshalb auf dieselbe Art folgte, war schrecklich“, sagt der 39-Jährige in einem Interview mit der „Bild“. „Ich war wütend auf meinen Vater, machte ihm Vorwürfe. Vielleicht war es genau diese Wut, die mich irgendwann wieder stark gemacht hat.“
Professionelle Hilfe habe der Steirer jedoch nie in Anspruch genommen, um das Erlebte zu verarbeiten. Jedes Lied, das er schreibe, sei für ihn wie eine Therapie. „Ich rede mit meiner Familie, mit meinen Freunden und ich singe. Irgendwie muss es weitergehen. Der Herrgott hat das Leben so gemacht, dass es irgendwann wieder möglich ist, Freude und Glück zu empfinden.“ Gabalier meint, jeder müsse für sich seinen eigenen Weg finden, wie man solche Schicksalsschläge verarbeitet. „Dass es nicht jedem gelingt, hat man leider bei meiner kleinen Schwester gesehen. Das ist dann der traurigste Ausgang.“ Ganz vergehen werde der Schmerz aber nie, meint der Steirer.
Einer seiner größten Hits entstand nach dem Tod der Schwester
Aufgrund der Trauer fehlte Gabalier, der auch ein Jura-Studium begann, die Kraft, sich weiterhin aufs Lernen zu konzentrieren, wie er erzählt. „Ich fing an, Songs zu schreiben, trat regelmäßig auf und hatte meine Leidenschaft gefunden.“ Der Song „Amoi seg´ ma uns wieder“, den Gabalier kurz nach dem Tod seiner Schwester geschrieben hat, gehört zu einem seiner größten Hits. „Das Lied trägt mich seit fünfzehn Jahren von Bühne zu Bühne und hat mein Publikum und mich schon viele Tränen gekostet. Ich blicke ins Publikum und in den Himmel, denke an meine Schwester und an meinen Vater.“