Vor dem Posten hätte sie vielleicht nochmals über ihre Wortwahl recherchieren sollen: Moderatorin und Influencerin Cathy Hummels veröffentliche auf Instagram eine Story, in der sie ihre Freude über die kommende Fußball-Europameisterschaft ausdrücken wollte und verlinkte dabei auch ein Geschäft für eine Kaufhauskette. „Das wird ein grandioses Erlebnis. Alles für Deutschland“, schreibt die ehemalige Frau von Dortmund-Spieler Mats Hummels.
Diese Wortwahl könnte ihr aber nun eine Klage einbringen. Denn „Alles für Deutschland“ ist eine Losung der Sturmabteilung (SA), die Verwendung ist nach deutschem Gesetz strafbar. AfD-Politiker Björn Höcke will nun, wie er selbst auf X geschrieben hat, die 36-Jährige klagen. „Sehr geehrte Frau Hummels, ich werde Sie leider bei Staatsanwalt Brenzler in Halle anzeigen müssen.“ Er habe nichts gegen sie, aber er wolle die Absurdität des Urteils gegen ihn selbst „zur Kenntlichkeit entstellen“.
Höcke wegen Nazi-Spruchs zu Geldstrafe verurteilt
Erst vor wenigen Tagen wurde der AfD-Politiker selbst wegen eines Nazi-Spruchs zu einer Geldstrafe von 13.000 Euro verurteilt. Er hatte bei einer Rede vor drei Jahren in Merseburg am Ende gesagt: „Alles für unsere Heimat, alles für Sachsen-Anhalt, alles für Deutschland.“ Der 52-Jährige hatte die Vorwürfe zurückgewiesen, die verbotene Parole der SA wissentlich verwendet zu haben. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Cathy Hummels hat das Foto wieder gelöscht. „Asche über mein Haupt, ich habe die Berichterstattung zu dem Höcke-Prozess und dessen Nazi-Spruch nicht mitbekommen und wusste nicht, welchen Hintergrund er hat. Ich habe ihn sofort gelöscht und distanziere mich ausdrücklich von rechtsradikalen Parolen und Parteien wie der AfD“, erklärte sie gegenüber RTL.