Das österreichisch-deutsche Schauspielerehepaar Harald Krassnitzer und Ann-Kathrin Kramer sieht in gegenseitiger Toleranz das beste Erfolgsrezept für eine gute Ehe. „Ein richtiges Geheimnis gibt es natürlich nicht. Aber ich glaube, es ist wichtig, gemeinsam im Prozess zu bleiben“, sagte Kramer in einem Doppelinterview mit ihrem Mann in der „Augsburger Allgemeinen“.
„Es geht nicht darum, am anderen bestimmte Eigenschaften zu mögen oder zu kritisieren. Je offener man auch für schmerzhafte Prozesse bleibt, desto mehr erfährt man ja auch über sich.“ Krassnitzer (63), bekannt etwa aus dem „Tatort“, sagte: „Man darf in Beziehungen nie den Versuch starten, den anderen einzuengen und zu domestizieren.“ Man müsse dem anderen Raum geben, „dass er sich so entwickeln kann, wie er es gerne hätte. Alles andere ist nur Pipifax.“
Als Paar im Film zu sehen
Krassnitzer bewundert an seiner Frau, die am Donnerstag (4. April) 58 Jahre alt wird, die „hohe Lauterkeit“. „Sie betrachtet die Dinge sehr genau und eröffnet mir immer wieder neue Felder. Sie ist ein sehr organisierter Mensch, ich dagegen lebe eher in einem archaischen Gefüge. Bei mir fliegen 15 Dinge durcheinander und nur ich weiß, wo die Ordnung ist. Ann-Kathrin dagegen ist sehr strukturiert, was ich sehr bewundere. Denn das hält mir den Rücken frei und sichert mich. Das ist wie bei einer Seilschaft. Da kann ich angstfrei in die Wand einsteigen, weil ich weiß, da gibt es noch jemand, der den Strick hält.“
Am Sonntag (7. April) ist das Paar, das seit 25 Jahren zusammenlebt und seit 15 Jahren verheiratet ist, als fiktives Ehepaar in einem ZDF-Herzkino-Film aus der Reihe „Familie Anders“ zu sehen. Er heißt „Die rosarote Brille“. Mit ihrem wahren Eheleben habe der Film nichts zu tun, sagte Kramer. „Was wir da spielen, ist pathologisch. In dem Film hat mein Mann ja das krankhafte Persönlichkeitsbild eines Narzissten. Das ist eine toxische Beziehung, die mit uns als privatem Paar nichts zu tun hat.“