Reinhold Messner hat ein Problem mit der „Letzten Generation“. Bei einem Auftritt in der ARD-Talkshow „Hart aber fair“ spart er nicht mit Kritik an den Aktivistinnen und Aktivisten.
Messner als ehemaliger Grünen-Politiker
„Natürlich können wir mit gutem Beispiel vorangehen. Wir können Verzicht lernen. Wenn wir alle auf das verzichten, was wir nicht brauchen, brauchen wir uns nicht auf die Straße zu stellen“, sagt der Bergsteiger. Für diese Aussage erntete Messner, der von 1999 bis 2004 für die italienischen Grünen im Europaparlament saß, viel Applaus.
Den Hinweis von Talkmaster Louis Klamroth, dass die „Letzte Generation“ ihre Strategie bereits geändert habe und nicht mehr auf der Straße klebe, ließ er nicht gelten. In Richtung der ebenfalls anwesenden Aktivistin Anja Windl sagte er: „Sie haben die Leute gegen sich aufgebracht. Das war absolut kontraproduktiv.“
Reisen als „umweltschädlich“, aber wichtig
Messner ließ sich auch in der Folge nicht beruhigen. Auch als der Moderator meinte, man wolle nicht über die Methoden der Aktivisten sprechen, legte der Bergsteiger noch einmal nach: „Wenn wir alle ein Drittel weniger konsumieren, gibt es keine Mehrwertsteuer mehr“, warnte er nur halb im Scherz. „Dann ist Deutschland wirklich pleite.“
Dann wurde der Südtiroler auch selbstkritisch. Seine Abenteuer in den Bergen seien wegen der Anreise mit dem Flugzeug „umweltschädlich“ gewesen. Dennoch wolle er das Reisen nicht explizit schlechtreden. „Ich bin generell für Reisen, weil wir dadurch andere Kulturen, andere Kontinente kennenlernen und dadurch auch Empathie entwickeln können. Wenn ein paar bekannte Politiker mehr gereist wären, hätte es vielleicht keine Kriege gegeben“, meint Messner.