Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) generierte Nacktbilder von Popstar Taylor Swift haben bei Fans und in der US-Politik für Empörung gesorgt. Eines der Bilder wurde im Onlinedienst X, dem früheren Twitter, 47 Millionen Mal aufgerufen, bevor es am Donnerstag entfernt wurde. Laut US-Medien war das gefälschte Foto rund 17 Stunden lang online.
Deepfakes werden zu einem immer größeren Problem
„Was Taylor Swift passiert ist, ist nichts Neues“, sagte die demokratische Kongressabgeordnete Yvette Clarke aus New York, die für ein Gesetz zur Bekämpfung von Deepfake-Nacktbildern kämpft. „Seit Jahren werden Frauen ohne ihre Zustimmung zur Zielscheibe von Deepfakes. Und mit den Fortschritten bei der Künstlichen Intelligenz wird es einfacher und günstiger, Deepfakes zu erstellen“, fügte sie hinzu.
Aktivisten und Regulierungsbehörden fürchten, dass einfach zu bedienende KI-Tools eine unkontrollierbare Flut gefälschter und schädlicher Inhalte zur Folge haben könnten. Bei Deepfakes handelt es sich um eine Technologie, bei der die Gesichter echter Menschen mithilfe von Künstlicher Intelligenz in Fotos oder Filme eingefügt werden.
Der republikanische Kongressabgeordnete Tom Kean warnte, dass die KI-Technologie schneller voranschreite als ihre Regulierung. „Egal, ob Taylor Swift das Opfer ist oder ein anderer junger Mensch in unserem Land - wir müssen Sicherheitsvorkehrungen treffen, um diesen alarmierenden Trend zu bekämpfen“, forderte er. Das einzig Gute an der Sache sei, dass sie „Taylor Swift passiert ist, die wahrscheinlich genug Macht hat, um ein Gesetz zur Abschaffung dieses Phänomens durchzusetzen. Ihr seid krank“, schrieb die Influencerin Danisha Carter auf X.
Analysten zufolge ist X eine der Plattformen mit den meisten pornografischen Inhalten weltweit, da die Richtlinien für Nacktheit hier laxer sind als etwa bei den von Meta betriebenen Onlinediensten Facebook oder Instagram. Die Plattform von US-Milliardär Elon Musk versicherte, gegen die betroffenen Inhalte und deren Urheber vorzugehen. Das Management von Taylor Swift äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.