Beinahe hätte die US-Schauspielerin Julia Roberts (56) nicht in „Notting Hill“ mitgespielt, denn sie sei der Rolle der Film-Diva Anna Scott skeptisch gegenüber gestanden. „Ich wusste nicht einmal, wie ich diese Person spiele soll“, gestand sie nun. Eine Hollywood-Schauspielerin zu spielen, sei „eines der schwierigsten Dinge, die ich je machen musste“, sagte sie dem „Notting Hill“-Drehbuchautoren Richard Curtis in einem Interview mit der britischen „Vogue“. „Ich habe mich so unwohl gefühlt!“
In der romantischen Komödie aus dem Jahr 1999 spielt Roberts eine bekannte Schauspielerin, die sich in den Buchshop-Besitzer William Thacker, gespielt von Hugh Grant, verliebt. „Ich meine, wir haben so oft darüber gesprochen, aber ich hätte die Rolle fast nicht angenommen, weil sie einfach - sie war einfach so unangenehm“, sagte Roberts zu Curtis. Sie habe nie das Bedürfnis gehabt, eine Variante von sich selbst zu spielen.
Weil sie die Kleidung für ihre Rolle als Filmstar eigenen Worten zufolge „verabscheute“, trug Roberts in der ikonischen Szene, in der ihre Figur dem Buchverkäufer erklärt, sie sei auch „nur ein Mädchen, das einen Mann bittet, sie zu lieben“, ihre eigenen Sachen. Dafür habe sie an dem Morgen extra ihren Chauffeur zurück in ihre Wohnung geschickt, um ihre Kleidung zu holen.
Keine Nacktszenen in „Pretty Woman“
Auch über ihre Rolle als Prostituierte im Film „Pretty Woman“ gibt sie Auskunft. Denn trotz des einschlägigen Berufsmetiers der Figur ist die Hollywood-Diva im ganzen Film nie nackt zu sehen. Für Roberts eine klare Sache. Die Entscheidung, sich für Filme nicht auszuziehen oder sich körperlich angreifbar, verletzlich zu fühlen, habe sie für sich schon lange zuvor getroffen, sagte sie in dem Interview“: „Im Grunde entscheide ich mich eher dafür, etwas nicht zu tun, als mich dafür zu entscheiden, etwas zu tun“, erklärte die 56-Jährige.
Sie vermutet, die Gründe für ihre Zurückhaltung könnten in ihren Genen liegen. Kürzlich habe sie einen Gentest gemacht und dabei herausgefunden, dass sie mit der bekannten Journalistin und Feministin Gloria Steinem verwand sei. Steinem hatte 1972 die Zeitschrift „Ms.“ gegründet, das erste Magazin, das den Feminismus und die Frauenrechtsbewegung in den Vordergrund rückte.
Zuletzt stand die Schauspielerin mit Ethan Hawke vor der Kamera, für den Katastrophenfilm „Leave the World behind“, ein mit Stars besetztes Kammerspiel. Der Endzeitfilm basiert auf einem gleichnamigen Roman von Rumaan Alam und feierte Ende Oktober 2023 beim AFI Fest seine Weltpremiere, bevor er am 8. Dezember 2023 in das Programm von Netflix aufgenommen wurde.