Die Prozesse zwischen Amber Heard und ihrem Ex-Mann Johnny Depp schlugen 2022 hohe Wellen. Der Rosenkrieg der beiden Promis wurde heiß diskutiert und sorgte für eine Fülle an Schlagzeilen. Auch die Hauptdarsteller für eine Verfilmung stehen schon fest. Der Autor Nick Wallis hat im Buch „The Great Post Office Scandal“ über die Beziehung von Depp und Heard brisante Details offengelegt.
Prozess forderten unterschiedliche Version von Wahrheiten
Wallis war für die Recherche für sein Buch vor Gericht – sowohl im Vereinigten Königreich als auch in Virginia – anwesend. Im Gespräch mit der „Presse“ erzählt der Schriftsteller, dass die Informationsflut überwältigend gewesen sei. „Der Prozess förderte unterschiedliche Versionen von Wahrheit zutage. Mein Buch gibt Aufschluss, wer was wann wusste und was zwischen dem Paar während ihrer Beziehung und dem Rechtsstreit vorgefallen sein könnte“, sagt Wallis.
Die Gerichte, die im Fall urteilten, waren unterschiedlicher Meinung. In England entschied ein Einzelrichter, Heards Vorwürfe seien glaubwürdig genug, dass Johnny Depp als Frauenschläger bezeichnet werden dürfe. In den USA bewertete eine Jury Heards Erzählung als erstunken und erlogen. Sie kam zum Schluss, dass sie ihren Ex-Mann verleumdet hatte, um sich an ihm zu rächen.
Wallis versucht in seinem Buch beiden Protagonisten Glauben zu schenken. „Ich habe versucht, Beweise, Zeugenaussagen und Informationen aus beiden Prozessen zusammenzuführen, sodass sich der Leser ein eigenes Urteil bilden kann“, sagt Wallis. Wer tatsächlich die Wahrheit sagt, weiß auch der britische Autor nicht, er nähert sich jedoch dieser an.
Intime Szenen thematisiert
Die Szenen, die Wallis in seinem Werk beschreibt, wurden alle auch im Prozess behandelt. Beispielsweise beschuldigte Heard den „Fluch der Karibik“-Star, sie mit einer Flasche vergewaltigt zu haben. Verletzungen habe sie jedoch keine aufgewiesen, Depp verlor hingegen einen Teil seines Fingers. Jene Personen, die Depp glauben, sehen darin den Beweis dafür, dass Heard auch bei anderen Vorwürfen gelogen habe.
Wallis diskutiert alle diese Ereignisse, trägt die Fakten zusammen und gibt sich große Mühe, sich nicht von der einen oder der anderen Seite vereinnahmen zu lassen. Das wird auf jeder Seite deutlich, und mehr als einmal bleibt die Spannung des Widerspruchs schmerzlich unaufgelöst.
Die Wahrheitsfindung bezeichnet Wallis als besonders schwierig. „Man muss bedenken: Erlebtes wiederzugeben, basiert auf Emotionen; und das Abrufen aus der Erinnerung verzerrt das Verständnis der sachlichen Grundlage. Überzeugende Schilderung kann von Fakten vor Ort abweichen“, so der Autor.
Wallis hält zudem fest, dass der Rosenkrieg viel über die Personen Heard und Depp aussage. Er geht davon aus, dass beide in ihrer Kindheit Traumata erlebt haben, sie scheinbar nie richtig verarbeitet haben. „Was als schöne Romanze begann, wurde zum toxischen Chaos. Sie wurden zu gefangenen Individuen“, sagt Wallis.