Bella Hadid leidet beim Nahost-Konflikt zwischen der Hamas und Israel ganz besonders mit. Das Supermodel ist zwar in Washington D.C. geboren, ihr Vater Mohamed Hadid stammt allerdings ursprünglich aus Jordanien und hat palästinensische Wurzeln. Aus ihrer Sicht würden die Menschen im Gazastreifen aktuell großes Unrecht erfahren.

Das zeigt sie ihren über 61 Millionen Followern auch auf Instagram. Gleich mehrere ihrer Story-Highlights drehen sich thematisch um Palästina – unter anderem jene mit dem Titel „GAZA 2023“. Darin hat Hadid Bilder und Videos zum aktuell erbitterten Krieg verlinkt; könnte man zumindest meinen. Denn bei genauerer Betrachtung findet man Inhalte, die bereits Jahre zurückliegen.

Am Montag repostete das Model einige Bilder von Kindern, vermeintlich aus dem zerstörten Gazastreifen. Darunter waren Texte wie „Ich träume davon, dass alle Gefangenen freigelassen werden“ oder „Ich träume davon, dass mein Bruder wieder lebendig wird“ zu lesen. Klickt man allerdings auf das ursprüngliche Posting, sieht man, dass es sich um Bilder aus dem Jahr 2021 aus Syrien handelt. Die Kinder waren im Flüchtlingslager Jarmuk fotografiert worden.

Kareem Rifai, US-Amerikaner mit syrischen Wurzeln, fielen die Ungereimtheiten auf. Er kritisierte Hadid dafür scharf auf X und warf ihr vor, ihre über 61 Millionen Follower mit Fake News zu beeinflussen.

„Nur um dies so deutlich wie möglich zu machen: Bella Hadid, die erst kürzlich von Time zu einer der 100 einflussreichsten Personen der Welt im Jahr 2023 erklärt wurde, hat die Verbrechen des Assad-Regimes gegenüber mehr als 60 Millionen Menschen unkritisch reingewaschen“, schrieb Rifai.

Tatsächlich sind Falschmeldungen, auch wenn sie unbeabsichtigt in Umlauf gebracht werden, ein großes Problem – gerade bei so komplexen Themen wie dem Nahost-Konflikt. „Soziale Medienplattformen haben Mühe, mit der ständigen Flut von Fehlinformationen und Aufrufen zur Gewalt Schritt zu halten“, erklärte Andy Carvin von der US-Denkfabrik Digital Forensic Research Lab (DFRLab).

Autorin Ingrid Brodnig meinte im Interview mit der Kleinen Zeitung, „das Ausmaß an Desinformation hat ein neues Level erreicht, noch umfangreicher als im Ukrainekrieg“.

Die Bilder der Kinder aus Syrien waren Mittwochabend jedenfalls noch immer in den „GAZA 2023“ Story-Highlights von Bella Hadid zu finden.