In der Debatte um ein zweites Fußballstadion in Graz hat die Grazer Koalition nun kurzfristig davon Abstand genommen, dem Gemeinderat den Beschluss zweier Machbarkeitsstudien zur Abstimmung vorzulegen. Eine hätte den Ausbau des Fußballstadions in Liebenau bewerten sollen, die zweite den Bau eines neuen Stadions auf der grünen Wiese. Die Studien braucht es nicht mehr, denn es wird vorerst kein zweites Stadion geben. Schon seit Jahren diskutiert die Grazer Stadtpolitik gemeinsam mit den Fußballvereinen Sturm und GAK über ein zweites Stadion. Fest steht jedoch: Ein zweites Stadion ist derzeit nicht finanzierbar.

„Die Merkur ‚Arena‘ ist international gesehen ein Dorfacker“

Unsere Userinnen und User haben sich im Kleine-Zeitung-Forum zum Thema zu Wort gemeldet. Einige von ihnen können das Nein der Stadtregierung zu einem zweiten, neuen Stadion nicht nachvollziehen, wieUserIn jgriesauer: „Ein neues Stadion, abseits von Wohngebieten, für beide Vereine wäre die anzustrebende Lösung gewesen. Das bestehende Stadion in Liebenau, für mehr Zuschauer umzubauen, bedeutet für die Grazer, die im weiteren Umfeld vom Stadion wohnen, noch mehr Lärm, Dreck, betrunkene ‚Fans‘ und Verkehrschaos in den Grazer Wohngebieten. Bei jedem Derby, blockierte Verkehrsverbindungen durch Fanaufmärsche und Sicherheitszonen, weil die Fußballfans ihren persönlichen Krieg austragen wollen. Wunderbare Idee und DANKE dafür an alle in der Stadtregierung, die uns Grazer mit diesen Problemen alleine lässt. (...)“

Auch der Aspekt, dass ein großes, für internationale Spiele taugliches Stadion in Graz sinnvoll wäre, wird im Forum besprochen. Genius ergänzt: „(...) Die Merkur ‚Arena‘ ist international gesehen ein Dorfacker, der sich für die Schülerliga eignet und schon gar nicht für Europacup oder Champions League-Spiele. Natürlich spricht absolut nichts gegen eine Doppelnutzung, wenn wir endlich einmal eine echte Arena auf Höhe der Zeit hätten!“, und auch hr0vorragend merkt an: „Gegen große/bekannte Gegner wird das Stadion für Länderspiele dann trotzdem viel zu klein sein, also wenn Österreich gegen Deutschland, Spanien oder Brasilien spielt (auch freundschaftlich). Diese Spiele werden bestimmt nicht in Graz ausgetragen, sondern weiterhin in Wien, Klagenfurt oder Salzburg. (...)“

„Die Schnapsidee mit dem Nationalstadion ist wohl vom Tisch“

Den Befürwortern eines zweiten Grazer Fußballstadions kontern zahlreiche Userinnen und User, wie merschak: „München (Bayern München und 1860), Rom (AS Roma und S.S. Lazio), Mailand (Inter Mailand und AC Mailand) ... Alle Städte kommen mit einem Fußballstadion für zwei wesentlich erfolgreichere Vereine aus - und ausgerechnet wegen Sturm und GAK wird darüber diskutiert?“ Auch Bereits findet: „Ein Stadion größer als 20.000 (Besucher) wäre ein ziemlicher Blödsinn. Für ein Länderspiel alle zwei Jahre (mehr wird's so oder so nicht) zahlt sich das nicht aus. Dafür müssen die Vereine dann 90 % der Spiele vor einem halb leeren (Sturm) oder beinahe ganz leeren (GAK) Stadion spielen.“

Auch Thank You: „Sehr gute Entscheidung!“, oder Weihnachtsengel befürworten den Entschluss: „Richtige Entscheidung -zig Millionen allein fürs Grundstück, das geht einfach nicht. Die Schnapsidee mit dem Nationalstadion ist damit wohl auch vom Tisch. Der LH soll das Geld dafür gleich überweisen. Mit der einen Hälfte bauen wir Liebenau aus. Mit der anderen bauen wir den öffentlichen Verkehr aus.“, und das kleine ich bin ich erläutert: „Ökonomie gibt vor, was der Verstand schon lange wusste: Es geht anders und günstiger und: Graz ist zu klein für 2 Stadien!“