Im Fall der Grazer Chirurgin, die bei einer Not-OP ihre 13-jährige Tochter ans Werk ließ, gibt es nun neue Vorwürfe. Das Mädchen soll den Schädel des Patienten selbst aufgebohrt haben. Ein 33-jähriger Steirer war zu Jahresbeginn bei Forstarbeiten im Bezirk Weiz verunglückt, er wurde mit dem Notarzthubschrauber ins LKH-Uniklinikum geflogen und am Kopf notoperiert. Erst einen Monat, nachdem bekannt wurde, dass ein 13-jähriges Mädchen im LKH Graz bei einer OP mitgearbeitet haben soll, erfuhr der Mann, dass es sich dabei um seinen Fall gehandelt hatte, und zwar durch die Polizei.

„Das, was da passiert ist, ist kein Jux, sondern gefährdend“

Im Forum der Kleinen Zeitung wurde der Fall immer wieder heiß diskutiert. Auch die neuen Vorwürfe beschäftigen unsere Leserschaft. Zahlreiche Userinnen und User sprechen sich klar gegen das Verhalten der Mutter aus und verurteilen die KAGES. Atlantique ist empört: „Unfassbar, einen Menschen in Narkose, der schutzlos ausgeliefert ist, als ‚Spielzeug‘ zu missbrauchen, ist erschütternd. Dass sich die Spitalsführung nicht einmal beim Patienten gemeldet hat, ist menschlich unentschuldbar. Der Vorfall muss komplett aufgearbeitet werden und es muss in Zukunft unmöglich gemacht werden, dass betriebsfremde Personen sich in einem OP aufhalten ... Das, was da passiert ist, ist kein Jux, sondern gefährdend!“

Mein Graz kommentiert: „Alles Gute, wenn du mal eine (Not-)OP brauchst! Du kommst ins KH, glaubst dich in besten Händen, und dann werkelt ein Teenager an dir herum. Wenn du Glück hast, wachst du aus der Narkose wieder auf. Wenn du Pech hast, hast halt Folgeschäden, oder deine Angehörigen dürfen dich auf den Friedhof bringen.“

Besonders das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient sei empfindlich verletzt worden, findet Carlo62: „Es geht hier um das besonders wichtige Vertrauensverhältnis zwischen Patienten und Arzt. Dieses Beispiel trägt nicht gerade zur Vertrauensbildung bei. Beim nächsten Mal ist dann der 13-jährige Sohn einer Gynäkologin bei der Untersuchung dabei und macht einen Abstrich?“ ReginaK12 stimmt zu: „Vertrauensverhältnis komplett zerstört. Die Dame sollte nie mehr in einem OP stehen.“

„Da will einer das ganz große Geld machen“

Dass man den Fall nicht so ernst nehmen sollte und eine Klage sogar überzogen ist, meinen andere Userinnen und User, wie TrailandError: „Amerika lässt grüßen! Da will einer das ganz große Geld machen und einfach abkassieren. Soll doch froh sein, dass er gesund ist! Lasst die Ärztin und die KAGES in Ruhe! Die Ärztin hat eh schon die Höchststrafe bekommen! ...“ Dieser Meinung ist auch isogs: „Die Operation ist gut ausgegangen. Daher gibt’s kein Geld. Basta. Die Gier mancher Menschen ist halt viel stärker als Dankbarkeit.“

Man müsse Dankbarkeit zeigen und nicht mit einer Klage drohen, findet beispielsweise jofrueh: „Man hat ihm das Leben gerettet, er ist wieder pumperlgsund und nun verlangt er Schmerzensgeld ...“ Und Gudrun_G: „Das gesamte Not-OP-Team, dem der Steirer höchstwahrscheinlich sein Leben verdankt, mit Schmerzensgeldforderungen niederzuklagen? ... Als ob die Unfallfolgen, an denen der Steirer heute leidet, nicht eine Folge des Unfalls wären, sondern nur durch das zu junge Alter der Person, die das Loch gebohrt hat, verursacht werden.“

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