Schon seit Jahren beschäftigt die Schmiedgasse sowohl Politik als auch die Grazerinnen und Grazer. Eine Fußgängerzone, in der das Radfahren erlaubt ist - Spannungen zwischen den Verkehrsteilnehmenden scheinen da vorprogrammiert. Im Juli führte die Polizei an zwei Tagen Geschwindigkeitsmessungen durch, das Fazit: 25 Strafmandate und eine Anzeige.

„Polizei sollte da viel strenger kontrollieren“

Im Forum der Kleinen Zeitung haben unsere Nutzerinnen und Nutzer ihre Meinung zu dem Thema geäußert. UserIn Peterl123 hält nicht viel davon, dass die Schmiedgasse im Schritttempo mit dem Rad befahren werden kann: „Rad schieben in Fußgängerzonen.“ Ähnlich sieht es criticus11: „Ich wurde von einer alten Frau schon fast überfahren. Daher raus mit den Radfahrern aus der Fuzo.“

wiesengasse10 befürwortet den Ausbau von Radwegen, hält die Situation in der Schmiedgasse aber für gefährlich: „Tolle Infrastruktur für Radfahrer, aber das MUSS einhergehen mit fahrradfreien Fuzos für uns Fußgänger: Hans-Sachs-Gasse, Schmiedgasse, Franziskanerviertel! Ich möchte nicht länger gezwungen sein, meine Enkelkinder an der Hand zu führen. Viel zu gefährlich wäre es, das nicht zu tun (...)“

UserIn Baldur1981 fordert strengere Kontrollen: „Nicht nur Radler, auch Scooter-Fahrer. Zebrastreifen sind für viele dieser Raser auch nicht relevant. Stehenbleiben, wenn ein Fußgänger darüber geht? Egal, wozu. Die Polizei sollte da viel strenger und öfter kontrollieren.“

„Es ist komplett sinnfrei, Radfahren zu erlauben, aber Schrittgeschwindigkeit vorzuschreiben“

Molden fordert Alternativen zur Schmiedgasse: „Ich fahre in der Schmiedgasse nicht Schrittgeschwindigkeit, rase aber auch nicht. Die Fußgängerzone ist nur ein kleiner Teil der Schmiedgasse. Gebt uns halt eine Alternative. 5 km/h vorzuschreiben wäre so, als würde ich auf der Münzgrabenstraße Rad fahren und man würde Autofahrern vorschreiben, mit 15 km/h zu fahren…“

UserIn Grund_G findet: „Es ist komplett sinnfrei, Radfahren zu erlauben, aber Schrittgeschwindigkeit vorzuschreiben, da es die Essenz von Radfahren ist, schneller von A nach B zu kommen, als wenn man zu Fuß geht. (...) Bestraft werden sollten nur diejenigen, die durch Rücksichtslosigkeit oder für die jeweilige Situation unangemessen hohe Geschwindigkeit andere gefährden. (...) Meistens ist es möglich, mit ca. 10-20 km/h durch die Schmiedgasse zu radeln, ohne dass es auch nur ansatzweise zu irgendeiner Konfliktsituation mit Fußgängern oder anderen Radfahrern kommt.“

„Wegen Rasern die Radfahrer generell auszusperren, ist einfach nicht gerechtfertigt“

AMM-1988 sagt dazu: „Bin selbst Radfahrer. Bin für Radfahren erlauben, aber in angemessener Geschwindigkeit! Wenn nichts los ist, sollen sie mit 30 durchfahren dürfen, sobald Fußgänger unterwegs sind, die Geschwindigkeit dementsprechend anpassen. (...)“

GemeinsameZukunft hält das anstehende Radfahrverbot für ungerechtfertigt: „Gut, wenn kontrolliert und gestraft wird. Bei stundenlangen Kontrollen 25 Strafmandate zeigt aber bitte auch: Die meisten RadfahrerInnen verhalten sich korrekt. (...) Und die Raser sollen, wie überall, ordentlich bestraft werden. Aber wegen Rasern die Radfahrer generell auszusperren, ist einfach nicht gerechtfertigt. Wenn man das bei Autofahrern auch so machen würde, wäre Autofahren österreichweit verboten.“