Lena Schilling ist unter Druck geraten. Der Spitzenkandidatin der Grünen werden in einem aktuellen Artikel im „Standard“ Intrigen vorgeworfen. Im Rahmen einer Pressekonferenz am Mittwoch rechtfertigte sich Schilling gemeinsam mit der grünen Entourage rund um Vizekanzler Werner Kogler, Klubobfrau Sigi Maurer, Umweltministerin Leonore Gewessler und Grünen-Vizeparteichef Stefan Kaineder. Sie alle sprachen von einer Schmutzkübelkampagne, die mit dem politischen Wahlkampf nichts zu tun habe. Das sagen die Userinnen und User der Kleinen Zeitung zur Causa.
Der Leser „altbayer“ ist jedenfalls nicht überrascht über die Vorwürfe: „Wenn die Dame von ihrem Charakter nicht über Leichen gehen würde, dann hätte sie mit 23 Jahren nicht diesen ‚Job‘ als Spitzenkandidatin. Schaut einmal in die Welt, die meisten ‚Wunderkinder‘ steigen sehr jung schnell auf – und fallen dann sehr tief, weil sie einfach glauben, unverwundbar zu sein.“
„Tim29tim“ weist darauf hin, dass Schilling bei der Pressekonferenz die Vorwürfe nicht einmal bestritten habe, und fügt hinzu: „An die Spitze gehört so jemand auf keinen Fall.“ Auch „lombok“ hat Vertrauen in die Recherche und kritisiert das Vorgehen von Schillings Partei scharf. „Die Grünen machen es sich ein bisserl zu leicht. Es ist eher unwahrscheinlich, dass 50 Recherchen (!!!) lügen. Es ist kaum zu glauben, dass sich der zurückgetretene Grünen-Politiker und der Ehemann der missbrauchten Schilling-Freundin (die selbst nix von Missbrauch weiß) und der Puls 24-Journalist (der sie sexuell belästigt haben soll und die Chatprotokolle Schilling schwer belasten) allesamt zusammengetroffen haben und eine Schmutzkübelkampagne mithilfe einer linken Tageszeitung organisiert haben“, schreibt er. Von vielen Userinnen und Usern wird die Recherche des „Standard“ gelobt, diese sei besonders ausführlich durchgeführt worden.
„Stromberg“ hält es wiederum in Anlehnung an Ex-Neos-Chef Matthias Strolz und meint: „Schilling, es ist vorbei.“
Verteidigende Worte finden sich generell wenig. So meint zum Beispiel „SubjektivObjektiv“: „Wieso sollte man ihr nicht Glauben schenken? Weil sie eine Frau ist, die sich traut, Dinge beim Namen zu nennen? ...“ Von „Fairnessbitte“ bekommt Schilling auch Unterstützung: „Es ist eine miese Schmutzkübelkampagne gegen eine engagierte junge Frau. Offensichtlich haben die älteren etablierten Herren der anderen Fraktionen sonst nichts, was sie Lena Schilling vorwerfen könnten, und offensichtlich gibt es unter den etablierten Politikern große Sorge um die eigene Macht.“
Der allgemeine Tenor in der Kleine-Zeitung-Community ist jedoch: Schilling ist nicht mehr tragbar. Viele merken jedoch an, dass sie generell nicht vorhatten, Schilling zu wählen.
Inwieweit die grüne Blase von der Affäre beeinflusst wird, lässt sich somit vorerst nicht sagen. „Schwoazasteirer92“ sieht die Situation definitiv äußerst heikel: „Die GrünInnen zerstören sich wieder selbst. 2017 reloaded.“