Unglaubliche 58,6 Kilogramm Fleisch essen die Österreicherinnen und Österreicher pro Kopf und Jahr. Damit ist der Fleischkonsum fast doppelt so hoch wie der durchschnittliche weltweite Verbrauch (rund 33 Kilo). Bereits am siebten April haben Herr und Frau Österreicher die für das ganze Jahr empfohlene Menge verspeist. Dafür steht der sogenannte „Meat Exhaustion Day“ – er soll auf diesen Umstand aufmerksam machen.
Laut „Vier Pfoten“ konsumiert jede Person in Österreich rund 1,13 Kilo pro Woche, was mehr als sieben Schnitzel sind. Wir essen fast viermal so viel Fleisch wie empfohlen und damit sogar mehr als unsere deutschen und schweizer Nachbarn. Zu beachten ist dabei aber nicht nur der gesundheitliche Aspekt, sondern auch die Auswirkungen auf das Klima – schließlich ist die industrielle Tierhaltung die zweitgrößte Quelle für CO2-Emissionen weltweit.
Gezüchtet, um paniert zu werden
Im Forum der Kleinen Zeitung haben sich auch die Userinnen und User zu diesem Thema geäußert. ReginaK12 beschäftigt besonders der gesundheitliche Aspekt: „Herzprobleme sind die Todesursache Nr. 1 in Österreich. Noch vor Krebs. Aber 4 Schnitzel die Woche sind natürlich kein Problem. Das lass ma uns nicht nehmen. Egal, wie ungesund.“ Auch Mela me meint, dass ein Fleischgenuss mit Maß und Ziel nur vorteilhaft sein kann: Übrigens, um sich der negativen Auswirkungen übermäßigen Fleischkonsums bewusst zu werden, muss man nicht sonderlich klug sein, sondern ... den Horizont erweitern ... anstatt in ignorantem Egoismus zu versinken.“ Andreastl verweist zudem auf die teilweise miserablen Zustände der Fleischproduktion: „Das interessante ist ja, dass alle die Schnitzel- und Backhendelliebhaber keinen Bissen mehr runterkriegen würden, wenn Sie sehen würden, wie diese Viecher ... ein qualvolles denaturiertes Leben führen müssen, gezüchtet zum paniert werden. Aber davon lassen wir uns unser Recht auf täglich viel zu viel Fleisch nicht nehmen. Guten Appetit.“
„Ich lasse mir sicher nicht meinen Ernährungsstil vorschreiben“
herwig67 hingegen ist anderer Meinung und zeigt weniger Einsicht, was den hohen Fleischkonsum in Österreich betrifft: „Also von ... einer eher fragwürdigen ... Tierschutzorganisation, lasse ich mir sicherlich nicht meinen Ernährungsstil vorschreiben. Ich esse jeden Tag Fleisch, Weiderind bevorzugt, und das wird sich nicht ändern.“ sakh2000 verbindet den Verzehr von Fleisch mit Lebensfreude: „Bitte lasst euch ... nicht die Lust am Leben nehmen. Ihr habt alle nur ein Leben und genießt das. Da geht es nicht um Fleisch oder kein Fleisch, sondern um alle Belange des täglichen Lebens. Euer Verzicht in jungen Jahren hilft euch im Alter nicht weiter ... Wie oft denkt man über den Satz ‚Wäre ich doch noch einmal xx Jahre alt, dann hätte ich‘ ...“