Der Trend, aus Klimaschutz- oder Tierwohlgründen zu veganen Fleischersatzalternativen zu greifen, hält weiterhin an. Egal, ob vegane Würstel, pflanzliche Burgerlaibchen oder Sojahackfleisch – das Angebot wird immer größer.
Der Verein für Konsumenteninformation hat Nährwertprofil und Verarbeitungsgrad von 323 vegetarischen und veganen Produkten untersucht. 22 Erzeugnisse wurden mit „sehr gut“ bewertet, 128 mit „gut“, 170 mit „durchschnittlich“, drei mit „weniger zufriedenstellend“. Der „Fleischersatz“ sei „nachhaltiger, aber oft hoch verarbeitet“.
Gute Nährwerte, aber hohe Verarbeitungsstufe
Die Nährwertbewertung wurde mittels Berechnung des Nutri-Scores durchgeführt. 43 Produkte wiesen den Nutri-Score „A“ auf und 40 Produkte Nutri-Score „B“. Das sind folglich Lebensmittel, die für den täglichen Verzehr geeignet sind. Bei diesem Vergleich schneiden die Ersatzprodukte besser ab als die tierischen Originale.
Bei der Verarbeitungsstufe sieht es jedoch anders aus. Der NOVA-Score, der angeben soll, wie stark verarbeitet ein Lebensmittel ist, zeigte: Alle Produkte wurden als NOVA „3“ (verarbeitete Lebensmittel) oder „4“ (hoch verarbeitete Lebensmittel) eingestuft. Pures Fleisch gilt hingegen als unverarbeitetes Lebensmittel (NOVA „1“).
„Warum künstliches Fleisch essen?“
Auch unsere Userinnen und User haben im Kleine-Zeitung-Forum über den Genuss veganer Ersatzprodukte diskutiert. Teuferl2803 drückt sein Unverständnis für den Verzehr dieser Lebensmittel aus: „Ich werde nie verstehen, warum man, wenn man Veganer ist, ein Schnitzel oder Wurst oder so essen muss, das nur künstlich hergestellt wird ... Ich bin für Fleisch und bleibe bei meinem Fleisch ... Vielleicht kann mir ja jemand beantworten, warum ich als Veganer künstliches Fleisch essen muss.“ Burschi220 entgegnet: „Du wirst es nicht glauben, aber viele Veganer lieben vom Geschmack her genauso Burger, Schnitzel, Bratlfettn und Wurst wie du als Fleischesser. Verzichten aber, damit keine Tiere sterben müssen, auf den Konsum! Natürlich suchen diese Leute Produkte, wo sich beides vereinen lässt, nämlich die Gaumenfreude mit dem Tierwohl ...“
„Ab und an ein Schnitzerl vom heimischen Bauern“
Seine persönlichen Erfahrungen teilt auch scaramango mit der Community: „Ich habe aus Interesse vor ca. zwei Wochen ein veganes Burger-Laibchen, das heißt, veganen Fleischersatz probiert. Ich habe bewusst kein Billigprodukt gekauft, sondern ein ‚hochwertiges’ Bio-Laibchen zu einem durchaus hohen Preis. Die Optik war OK, der Geruch gerade so, aber alles, was sich dann beim Essen so im Mund abgespielt hat, war schlichtweg inakzeptabel ... Gutes Obst und Gemüse aus der Nähe, ab und an einen Bio-Fisch oder Schnitzerl von heimischen Bauern sind da – bei aller Tierliebe – wohl wesentlich umweltschonender!“
Auch Empfehlungen seitens der Userinnen und User finden sich in der Kommentarspalte, wie etwa von salziere: „Nimm mal den Doppel Whopper Plant Based vom Burger King. Ich schnalle jedes Mal ab, so fantastisch schmeckt der!“, oder checker43: „Probier den Beyond Meat bei einer der beiden Burger Factories in Graz. Null Unterschied.“