Woher die Produkte kommen, die wir täglich im Supermarkt kaufen und konsumieren, und was wirklich in ihnen steckt, wird immer schwieriger nachzuvollziehen. Besonders heikel wird es, wenn es um den Fleischkonsum geht. Denn hier spielt auch der Faktor Tierwohl eine wichtige Rolle.

Regionalität als wichtigstes Kriterium

Das Marktforschungsinstitut Spectra hat im September 2020 erhoben, wie die österreichische Bevölkerung zum Thema „Regionale Lebensmittel“ steht. Die Umfrage ergab, dass die Regionalität das wichtigste Kriterium beim Kauf von Lebensmitteln ist. Dahinter folgen die Frische (59 Prozent) und der Geschmack (54 Prozent). Unter zehn Prozent gaben die Verpackung, den Markennamen und Fair Trade als wichtiges Einkaufskriterium an.

Mehr als 70 Prozent der Befragten legen beim Kauf von Obst und Gemüse, Fleisch und Wurst sowie Eiern besonderen Wert auf regionale Erzeugung. Am unwichtigsten ist die Regionalität bei Konserven und Fertiggerichten – hier achten nur fünf Prozent darauf.

Straßenumfrage: Achten Sie auf die Herkunft von Lebensmitteln?

Zweifel an Gütesiegeln

In den ländlicheren Gebieten kann die Herkunft meist noch leichter nachvollzogen werden. In den Städten muss man sich darauf verlassen, was auf den Verpackungen angegeben ist und welche Gütesiegel vergeben wurden.

Dass diese nicht immer halten, was sie versprechen, haben Enthüllungen von Tierschutz- und Gesundheitsorganisationen in der Vergangenheit bereits mehrmals gezeigt. Im Dezember 2022 deckte der Verein gegen Tierfabriken beispielsweise verheerende Zustände in einem steirischen Hühnermastbetrieb auf. Ein Betrieb, der zum damaligen Zeitpunkt ein AMA-Gütesiegel trug.

Hannes Royer, Biobauer und Gründer der Lebensmittel-Plattform „Land schafft Leben“, nimmt die Konsumentinnen und Konsumenten mehr in die Pflicht. Die Menschen würden dazu neigen, „Verantwortung auszulagern“ – zum Beispiel an Gütesiegel. Verantwortung zu zeigen, bedeute für ihn, nicht automatisch zum Billigsten zu greifen. Denn: „Der billigste Preis beutet immer Tier und Mensch aus.“ Damit sich auch Niedrigverdiener entsprechende Lebensmittel leisten können, sehe er die Politik in der Pflicht.

Wie genau schauen Sie?

Ist Ihnen die Herkunft von Lebensmitteln wichtig und schauen Sie genau darauf? Wenn ja, welche Kriterien stehen für Sie im Vordergrund? Machen Sie bei der folgenden Umfrage mit und teilen Sie Ihre Meinung in der Kommentarspalte mit der Kleine-Zeitung-Community.