Möglichst selten zum Arzt zu müssen, ist wohl für den Großteil der Bevölkerung ein erstrebenswertes Ziel. Um dieses zu erreichen, sollte man, zumindest laut medizinischer Empfehlung, einmal jährlich freiwillig eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen - und zwar zur allgemeinen Vorsorgeuntersuchung. Diese wird für alle Personen ab dem 18. Lebensjahr von der Sozialversicherung übernommen.
Zu den durchgeführten Untersuchungen zählen unter anderem eine Blut- und Harnanalyse, eine Aufnahme des Body-Mass-Index und je nach Alter eine Darmkrebs-Kontrolle und ein Sehtest.
Aufholbedarf in Österreich
Im Österreichischen Gesundheitsbericht 2022 wird festgehalten, dass es in der Bevölkerung beim Thema Vorsorgeuntersuchung deutliches Steigerungspotential gibt.
„Im Jahr 2019 lebten in Österreich rund 7,14 Millionen Menschen über 19 Jahre. Rund 1,08 Millionen von ihnen nahmen eine allgemeine Vorsorgeuntersuchung in Anspruch, das entspricht etwa 15,1 Prozent der Bevölkerung (15,8 % der Frauen und 14,4 % der Männer)“, heißt es darin.
„Zur Vorsorge gehen eher gut gebildete, sozial besser gestellte Personen“, erklärte Andrea Siebenhofer-Kroitzsch vom Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung im Gespräch mit der Redakteurin Martina Marx. Hingegen gehen Menschen, die einen niedrigeren Bildungsgrad oder Haushaltseinkommen aufweisen, seltener zu Gesundenuntersuchung und Co. Das schlägt sich in der Lebenserwartung nieder, auch leiden sie häufiger unter chronischen Erkrankungen, müssen mit mehr Einschränkungen zurechtkommen.
Halten Sie sich an die Empfehlung?
Nur weil etwas empfohlen wird, muss man sich noch lange nicht daran halten - das kennt wohl jede und jeder in der einen oder anderen Form. Wie denken Sie über die jährliche Vorsorgeuntersuchung: Sind Sie in dieser Hinsicht konsequent, oder nehmen Sie die Sache etwas lockerer? Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit der Kleine-Zeitung-Community und diskutieren Sie in unserem Forum kräftig mit.