Es gilt als das Sonnenvitamin und es werden ihm allerlei positive Wirkungen auf die Gesundheit zugeschrieben: starke Knochen, ein gutes Immunsystem, Schutz vor Krebs – all das soll uns Vitamin D liefern. Stoffwechselexpertin Karin Amrein erklärte uns in einem Interview, wie gut oder bedeutend Vitamin D tatsächlich für unsere Gesundheit ist.
Laut der Expertin ist Vitamin D eine wichtige Grundvoraussetzung für unsere Gesundheit. Menschen, die an einem Mangel leiden, können durch die zusätzliche Einnahme nachhelfen, das Immunsystem zu stärken. Den Vitamin-D-Hype führt Amrein darauf zurück, dass man vor einigen Jahrzehnten gelernt hat, dass Vitamin D nicht nur im Knochen- und Mineralstoffwechsel eine Rolle spielt, sondern auch viele andere Zellen die Fähigkeit haben, Vitamin D zu verarbeiten. Neue Daten zeigen, dass es einen schützenden Effekt vor Diabetes hat, wenn bereits eine Diabetes-Vorstufe besteht. Für die Osteoporose-Vorsorge, aber auch für das gesunde Knochenwachstum bei Kindern ist eine gute Versorgung mit Vitamin D entscheidend. Auch bei einer Krebserkrankung kann das Vitamin helfen, die Sterblichkeit zu reduzieren.
Ist der Mangel ein Massenphänomen?
Daten vom deutschen Robert-Koch-Institut zeigen: „60 Prozent der Bevölkerung haben einen Mangel an Vitamin D, 30 Prozent sogar einen schweren Mangel“, sagt Karin Amrein – daher sei die Einnahme des Vitamins, das eigentlich ein Hormon ist, für viele sinnvoll. Es gibt auch Risikogruppen für Vitamin-D-Mangel, wie ältere Menschen oder Schichtarbeiter. Besonders im Winter ist der Einstrahlungswinkel der Sonne sehr flach, dennoch gilt, dass das Sonnenlicht nur von April bis Oktober zwischen 11 und 14 Uhr ausreichend stark ist, um den Vitamin-D-Bedarf über die Haut zu decken.
Vorsicht vor einer Überdosierung
Um eine Überdosierung zu vermeiden, empfiehlt es sich, vorab beim Arzt einen Bluttest durchführen zu lassen, um einen eventuellen Mangel zu eruieren. Da Vitamin D im Fett gespeichert wird, kann es auch zu einer Vergiftung damit kommen. Dafür braucht es sehr, sehr hohe Dosen. Eine Vergiftung kann zu einem Aufenthalt auf der Intensivstation, zu schweren Nierenschäden und einer Dialyse führen. Man sollte daher immer Arzneimittel für die Vitamin-D-Gabe bevorzugen – diese bekommt man auf Rezept von seinem Arzt. Nur diese Produkte unterliegen den hohen Standards des Arzneimittelgesetzes.
Fazit: Vitamin D ist kein Wundermittel. Man muss schon einen Mangel haben, damit die Einnahme einen Effekt hat.
Was sagen Sie dazu?
Auch wenn wir einen gesunden Lebensstil verfolgen, so ist man bei einem Vitamin-D-Mangel auf eine gezielte Supplementierung angewiesen. Nehmen Sie Vitamin D ein? Haben Sie ärztlich abklären lassen, ob sie unter einem Vitamin-D-Mangel leiden, oder supplementieren sie gar nicht? Teilen Sie Ihre persönlichen Erfahrungen mit uns und der Kleine-Zeitung-Community.