„Stillstand in der Klimapolitik“, 25. 11.
Das größte „Pfadfindertreffen“ aller Zeiten in Baku geht nach einer kurz beschlossenen Verlängerung dennoch zu Ende. Die Teilnehmer dieses „Massentreffs der Eitelkeiten“, sie sind das Sammelbecken aller Politiker, Diplomaten, Delegierten, Akkreditierten sowie sonstiger Adabeis, traten wie immer an, das Weltklima zu retten. Was Medien darüber berichten, war auch vorauszusehen, denn es sind auch diese Konferenzergebnisse nicht anders als alle bisherigen zu bewerten und vergleichbar mit dem legendären „Hornberger Schießen“.
Nachdem auszuschließen ist, dass dominierende Mächte wie USA, China, Indien und andere sich niemals auferlegten Konventionen beugen und der Rest aller UN-Mitgliedsländer sich kaum jemals einigen wird, bleibt ein ernsthaftes Bestreben nach einer globalen Umwelt- und Klimastabilisierung eine Utopie. Der Globus aber versinkt weiter im Chaos. Es mehren sich die Sorgenfalten, es bleibt alles wie es ist, beim Alten!
Adolf Georg Höher, Feistritz/Drau
Lenkungsmaßnahmen
Zu meiner großen Überraschung haben die nach Aserbaidschan gejetteten Delegierten nahezu unverrichteter Dinge wieder die Heimreise angetreten. Da Nationen wie China, Indien oder Brasilien (schon aufgrund ihres Status als Schwellenländer) sich nicht in der Lage sehen, zum Klimaschutz einen entsprechenden Anteil beizutragen, bleibt die volle Verantwortung wohl wieder an der sehr motivierten Frau Gewessler hängen. Zu erwarten sind strengere Lenkungsmaßnahmen für die österreichische Bevölkerung mit weiteren erheblichen Steuererhöhungen für sämtliche umweltbelastende Aktivitäten, um schlussendlich die Welt doch noch zu retten. Damit Österreich nicht völlig allein die Situation bewältigen muss, könnten wir doch versuchen, Andorra oder San Marino mit ins Boot zu holen.
Klaus Gressl, Reichenfels
Kein Umdenken
Wer sich vom Klimagipfel ein positives Resultat erwartet hat, hat die herrschende Welt-Klimapolitik verschlafen. Es geht nicht darum, was westliche Politiker mit ihren Experten in Mitteleuropa veröffentlichen und veranstalten. Es geht darum, die Staatenlenker der größten Klimasünder-Staaten zu überzeugen! Wen wundert es also, dass so viele Staatschefs in Baku nicht dabei waren? Fakt ist, dass die Länderchefs der „Global Players“ wie USA, Russland, Australien, Brasilien, China, Indien usw. ohne den entsprechenden Druck aus der Bevölkerung noch nicht zum Umdenken bereit sind.
Zu überdenken wäre auch, ob die europaweite „Panikmache“ und die dramatischen Inszenierungen radikaler Klimaschützer, der richtige und effiziente Weg sind, die Bevölkerung vom Klimaschutz zu überzeugen. Mit solchen Aktionen und Aussagen werden die Menschen nicht aufgeklärt, sondern verunsichert. Das geht so weit, dass sie von dieser Angst- und Panikmache die Nase voll haben, viele reden sogar davon, dass die CO₂-Theorie Unsinn wäre. In diesem Denken werden sie auch noch, weltweit, von einigen Wissenschaftlern unterstützt!
Ing. Hans Peter Jank, Villach
Wir werden zahlen
In Anlehnung zum Einwurf von Franzobel „Vor uns die Sintflut“ in der Kleinen Zeitung: Egal, welche Umweltkatastrophen in der Welt oder vor der Haustür passieren, wir machen weiter wie immer. Wir verzichten auf nichts, weil es sich viele noch leisten können. Volle Flieger in den Urlaub, volle Hotels in den Bergen und am Meer, große Autos, Elektrofahrräder in jeder Familie, ausverkaufte Konzerte, Steaks aus Argentinien, das neueste Handy, Hunde und Katzen – wir leisten uns so vieles. Das heimische Schnitzel ist uns zu teuer, das Essen ist angeblich nicht mehr leistbar, die Mieten in den großen Wohnungen sind sowieso zu hoch. Der Wirtschaft geht es nur um mehr, mehr konsumieren, mehr bauen, mehr haben wollen, mehr wegschmeißen ...
Wir werden den Preis dafür zahlen. Viele fürchten Veränderungen. Wir werden dazu gezwungen werden – und dann feststellen, es lebt sich mit weniger Konsum und mehr Miteinander und Zeit füreinander besser und gesünder. Gertrude Heistinger, Mühldorf