Leserbriefe zu „Strom und Gas: ‚Könnten Abgaben weiter aussetzen‘“, 21. 11.

Manchmal sieht es so aus, als ob unsere Spitzenpolitiker blind und taub sind. Wie sonst kann es sein, dass Österreich immer noch an Wirtschaftsleistung verliert. Scheinbar ist es nicht zu den handelnden Personen in der Regierung durchgedrungen, dass der Hauptgrund für die hohe Inflation die hohen Energiepreise sind. Die Aufgabe des Staates ist es nicht, den Bürgern vorzuschreiben, wie sie leben oder heizen sollen, etc. Die Aufgabe des Staates ist, die notwendigen Grundbedürfnisse für jeden leistbar zu halten.

Was macht unsere Regierung? Ab Jänner wird die Energie wieder verteuert. Der Klimaschutz ist zu einem Wirtschaftsmodell verkommen. Die Wirtschaftsleistung stagniert und damit verbunden auch die Steuereinnahmen. Die Gemeinden sind fast pleite, Geld für eine Verbesserung ist kaum vorhanden. All das resultiert aus einer Politik, die nicht von Vernunft geprägt ist, sondern die einer falschen Ideologie folgt. Leider vergessen die meisten, dass jede Beihilfe, jeder Bonus von den Steuerzahlern selbst finanziert wird.

Oberstes Ziel eines Gemeinwesens müsste sein, dass die Menschen die Kosten für die Grundbedürfnisse aus dem Arbeitseinkommen decken können. Markus Urbanz, Graz

Keine Alternative

Uns wurde und wird eingeredet, Photovoltaikanlagen zu montieren, da die Sonne gratis Strom erzeugt. Die Bevölkerung nahm dies gut an, hat jedoch eines übersehen: Je weniger Strom die meist staatlichen Energieerzeuger verkaufen, desto weniger verdienen sie und auch die Prämien der Energiebosse werden dadurch kleiner. Also muss reagiert werden, um weiterhin neue Rekordgewinne mit fetten Prämien zu erzielen. Da dies mit mehr Stromverkauf nicht geht, werden trotz strahlender Bilanzen die Leitungsgebühren erhöht und die Bevölkerung brennt wieder mehr. Denn als Konsument hat man keine Alternative. Ein schönes Danke für die Bereitschaft, umweltfreundlich zu sein.

Was macht die Regierung? Statt ihren Konzernen klarzumachen, solange Rekordgewinne eingefahren werden, gibt es keine Erhöhung der Leitungsgebühren, beschäftigen sie sich mit dem Sondieren ihrer zukünftigen gutbezahlten Posten. Ing. Anton Kern, Graz

Raubrittertum

Der Gaspreis fiel im Februar auf 26 Euro je Megawattstunde, der Ölpreis ist seit Wochen unter 80 Dollar und Strom wird teilweise negativ an der Börse gehandelt. Nur die Kunden spüren nichts davon. Vielmehr bereichern sich Energiekonzerne in unverschämter Weise unter dem Deckmantel, vorher teuer eingekauft zu haben. Mit Binsenweisheiten, wie den Netzbetreiber zu wechseln, wird man diesen Machenschaften nicht entkommen. Beim Thema Photovoltaik ein ähnliches Spiel. Geringe Vergütung, teilweise keine Einspeisemöglichkeit und jetzt sind die kleinen Produzenten die Schuldigen für steigende Netzkosten. Der Staat hat es verabsäumt, die nötigen Schritte zu setzen. Kein Wunder, ist er doch Profiteur dieses Raubrittertums. Markus Bernhart, Deutschlandsberg