Leserbriefe zu „Das große Wagnis zu dritt“, 14. 11.

Die Wahl war kaum vorbei und der Noch-Bundeskanzler kündigte schon die politischen Schwerpunkte einer neuen Regierung an. Auffällig ist, dass erstens noch keine neue Regierung im Amt ist, und zweitens in Nehammers Erklärung mit keinem Wort der Umwelt- oder Naturschutz erwähnt wurde. Erinnern wir uns an eine Ankündigung Nehammers vor der Wahl, alle Straßenbauprojekte, die von Ministerin Gewessler vernünftigerweise gestoppt wurden, umsetzen zu wollen. In einem kleinen Land mit dem dichtesten Verkehrsnetz und dem täglich höchsten Verbrauch an fruchtbarem Boden kann man über diese Ankündigung nur mehr den Kopf schütteln.

Weitermachen wie bisher ist eben doch die Devise. Was scheren diese Politiker die Zeichen an der Wand! Der Widerstand der verantwortlichen politischen Funktionäre und der Lobbyisten in ÖVP, SPÖ und FPÖ im Bund und im Land gegen einen wirksamen Umwelt- und Naturschutz ist anachronistisch und dient nur dem Erhalt der Pfründe und Gewinne.

Die vermutlich kommende Regierungskonstellation ist für die Umwelt eine Katastrophe. Mein Vorschlag für die neue Regierung wäre eine Beteiligung der beiden Kleinparteien (auch der Grünen) und die Betreuung der Grünen mit dem Umweltministerium gewesen. Ein Aufschrei aller Rückständigen wäre vorprogrammiert gewesen. Viktor Lang,Villach

Der falsche Weg

Warum sollte sich die große Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher nicht über die grüne „Nicht-Regierungsbeteiligung“ freuen? Führt man sich die Begehrlichkeiten der Grünen vor Augen, wären weitere einschneidende finanzielle Belastungen für die Bevölkerung vorprogrammiert. Sie betreffen nicht etwa ein effektives Bildungsprogramm, die Bekämpfung von Armut oder die Asylproblematik – wichtige Themen, die dringende Reformen und Veränderungen verlangen, die Ambitionen der Grünen drehen sich ausschließlich um die Begriffe „Klimaveränderung und Klimakatastrophe“, in Symbiose mit „Panikmache“ (bzw. die Blauen aus der österreichischen Parteienlandschaft zu entfernen).

Was geschieht eigentlich mit diesen realitätsfremden Klimapropheten, wenn alle Klimainitiativen hierzulande befolgt würden und man nach etlichen Jahren ernüchtert erkennen müsste, dass sich beim Weltklima nichts verbessert, vieles womöglich verschlechtert hat, weil der Rest der Welt jede menschenverursachte Klimaerwärmung leugnet? Die Grünen sind genetisch auf dem falschen Weg. Nicht Verzicht, Angst und Schuld, die grüne Restriktion, sondern Kreativität und intelligente Systeme werden unsere Zukunft formen. Ing. Hans Peter Jank, Villach

Ideale Verteilung

Letztens träumte ich, dass bei der Regierungsbildung die Verteilung einiger Ressorts wie folgt vorgenommen wurde: ÖVP übernahm das Bundeskanzleramt mit den Finanzen, die Land- und Forstwirtschaft und das Außenministerium, die SPÖ das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft und den Sport, die Grünen bekamen das Umweltministerium und die Neos die Bildung. Die FPÖ soll sich um die Einwanderung und Asyl kümmern.

Alle Parteien können damit genau da ihre Stärken zeigen, wo sie ihre Kernkompetenzen haben. Alle sitzen gleichwertig an einem Tisch und müssen wie Erwachsene Lösungen finden ... und dann bin ich aufgewacht. Barbara Prettenthaler, Graz