Leserbriefe zu „Leitspital als Spaltpilz vor der Landtagswahl“, 28. 10.
Man muss die Bevölkerung ersuchen, den eigenen Hausverstand wieder mehr walten zu lassen. Wer will nicht von einem Arzt mit viel Erfahrung behandelt werden? Wer will nicht in einem Krankenhaus mit Spezialisten bestens versorgt werden? Wohl wir alle! Diese Hetze der Politik – insbesondere der FPÖ, Grünen und KPÖ – auf Kosten ärztlicher Versorgung auszutragen, ist mehr als fahrlässig und kostet dem Steuerzahler durch diese Verhinderungstaktik Unsummen von Geld.
Da stellt sich die Frage, wer hier verantwortungsvolle Politik für das Wohl der Bevölkerung macht? Das ist die gesundheitsverantwortliche Partei der ÖVP mit Landeshauptmann Drexler und Gesundheitslandesrat Kornhäusl.
Ing. Eva Maria Lipp, Leoben
Auf Stimmenfang
Wie schon bei den Coronaleugnern versteht es die FPÖ blendend, sich im Zuge der Diskussion betreffend des Leitspitals in Liezen, sich in das Nest der Gegner dieses Projektes zu setzen, um sich damit auf Stimmenfang für die Landtagswahl zu begeben! Ich finde es eigentlich nur schäbig, auf diese Art und Weise Wahlkampf zu betreiben, wo es immerhin um eine Optimierung der Gesundheitsversorgung und manchmal um die Rettung von Menschenleben geht!
Ich fände es eher angebracht, dass die Bewohner dieses Bezirkes dankbar sein sollten, was für sie in puncto Gesundheitsversorgung von Seiten des Landes Steiermark geplant ist! Vielleicht wäre es manchmal besser, wenn unsere Gesellschaft damit aufhören könnte, nur bis zum eigenen Tellerrand zu blicken! Herbert Wabnegg, Wies
Kindisches Politikum
Aus einer Fachfrage wurde ein kindisches Politikum konstruiert. Die Oppositionsparteien freuen sich über eigenen „aufgelegten Elfmeter“ und Laien entscheiden über eine wichtige Angelegenheit, die absolut ungeeignet für billigen Populismus ist.
Dass solche Zukunftsprojekte auf diese Art womöglich beeinflusst werden, ist unerträglich und grob fahrlässig. Horst Höpfner, Trofaiach
Ein Fall für Experten
Sollte man die politische Diskussion um ein neues Leitspital in der Region Liezen nicht auf ein Minimum reduzieren und einem fachlich-objektiven Krankenhaus-Expertenkreis überlassen, welche Maßnahmen für die nächsten 20 Jahre erforderlich sind?
Wenn mein Blinddarm operiert werden muss, überlasse ich diese Notwendigkeit dem Operateur und diskutiere nicht über das Prozedere – und: auch eine mediale Befragung von Laien finde ich entbehrlich – ausgenommen man möchte gewisse Meinungen forcieren oder es macht Spaß, Öl ins Feuer zu gießen! DI Peter Glaser, Graz
Rückständige Konzepte
Bei der Diskussion um ein einziges Leitspital im Großraum Ennstal sollte vor allem auch bedacht werden, dass Zentralisierungen und Fusionierungen volkswirtschaftliche Konzepte von vorgestern sind. Entscheidungen, Handlungen, Dienstleistungen usw. sollen dort angeboten werden, wo sie unmittelbar benötigt werden.
Komplexitätsreduktion ist der Fortschritt der Zukunft. Dr. Johannes Hofer, Kindberg
Eindeutige Ergebnisse?
Augenfällig ist die hohe Ablehnung (59 Prozent sehr und eher dagegen) bei den Traditionellen – „es soll sich nix ändern“. Auffällig sind aber auch die 39 Prozent der unsicheren Mitte (deckungsgleich übrigens mit den Traditionellen) und auffällig ist, dass mehr als jede/r fünfte Befragte (22 Prozent) mit „weiß nicht/keine Angabe“ antwortet. Summiert man die Mitte mit Letzteren, ergibt das die Mehrheit von 61 Prozent!
Liebe Verantwortliche, was sagt uns das? Johannes Sulzbacher, Thannhausen
Kompromisslösung
Wenn die drei Krankenhäuser in Rottenmann, Bad Aussee und Schladming durch ein Leitspital in Stainach-Pürgg ersetzt werden sollen, dann wundert es mich wenig, wenn mehr Steirer dagegen sind als dafür. Ich glaube, das neue Leitspital soll gebaut werden, die bisherigen Krankenhäuser sollten jedoch nicht ersatzlos gestrichen, sondern durch klinische 24-Stunden-Ambulanzen ersetzt werden, die 24-Stunden geöffnet und mit Ärzten besetzt sind, jedoch keine Betten haben. Bei den Patienten sollten alle akut notwendigen Untersuchungen und Behandlungen weiterhin dort gemacht werden und wenn das Ergebnis einer solchen Untersuchung heißt „dieser Patient muss sofort aufgenommen werden“, dann wäre die logische Konsequenz ein Rettungstransport inklusive stationärer Aufnahme im neuen Leitspital!
Ich glaube, ein derartiger Ersatz der drei Krankenhäuser durch klinische 24-Stunden-Ambulanzen wäre zwar nicht die billigste Möglichkeit, aber vor allem medizinisch gut zu begründen! Wenn man unter diesen Voraussetzungen die Umfrage wiederholen würde, dann bin ich überzeugt, es würde sich eine Mehrheit dafür aussprechen. Dr. Kurt Stoschitzky, Gleisdorf
Rechthaberei
Danke für Ihren Bericht zum Leitspital Stainach-Pürgg. Langsam vergeht mir der politische Appetit! Wenn jetzt, vor der Landtagswahl in der Steiermark, irgendwer politisches Kleingeld wechseln will, so soll es den- oder diejenige mit Wucht treffen! Keine Stimmen für ständige Nörgler und Besserwisser! Alle möglichen Leute (Politiker) und „Initiativen“ wissen es vermeintlich immer besser, als die, die drinnen arbeiten: Ärzte, Primare, Krankenschwestern und Pfleger.
Wem soll ich mehr glauben, den Betroffenen oder den Besserwissern? Verhinderer dieses Leitspitals im Ennstal können nicht ernsthaft an einer zukunftsträchtigen und umfassenden Patientenversorgung interessiert sein! Ein Lob dem weitsichtigen Landeshauptmann Drexler, der für dieses Projekt steht! Friedwald Schaffer, Judenburg