Leitartikel: „Jetzt aber Klartext!“ und Post von Pokorny: „Sehr geehrter Herr Rudolf Fußi!“, 13. 10.
Bei Rudolf Fußi bekommt man den Eindruck, dass seine PR-Dienste von der Babler-SPÖ nicht angenommen wurden oder nicht in einem Ausmaß, welches er für angemessen empfunden hat. Deshalb hat er aus gekränktem Ego einen Rachefeldzug in der Öffentlichkeit gegen Andi Babler, ohne Rücksicht auf Parteiverluste, gestartet.
Um die Absurdität dieser Fußi-Aktion zu verstehen, muss man erwähnen, dass der Mann erst seit März 2023 Parteimitglied ist und keine SPÖ-Landesorganisation hinter sich hat. Wie soll man eine bundesweite Mitgliederwahl mit circa 140.000 Mitgliedern ohne die Unterstützung von mindestens drei bis vier Landesorganisationen gewinnen?
Die Irrelevanz der Fußi-Pläne zeigt sich auch in den Nicht-Reaktionen sämtlicher SPÖ-Granden in der Öffentlichkeit. Es scheint niemand zu glauben, dass Fußi es überhaupt schafft, die rund 14.000 Unterstützungserklärungen zu sammeln. Wer offensichtlich von der ganzen Politshow begeistert scheint, ist Fußi selbst. Leider auf Kosten der SPÖ.
José Curado, Klosterneuburg
Warum erst jetzt?
Rudolf Fußi will – was? Obmann der SPÖ werden? Babler vom SPÖ-Thron stoßen? Will er „putschen“? Warum erst jetzt? Knapp nach der Wahl, zu Beginn von Regierungsverhandlungen, es laufen erste Sondierungsgespräche, eine sehr heikle Phase. Warum hat er sich nicht der Wahl gestellt? Warum hat er nicht kandidiert bei der Nationalratswahl, vielleicht sogar mit einer eigenen Liste? Eigenartig. Madeleine Petrovic hatte den Mut und kandidierte bei der Wahl. Hat er einen Auftrag, wenn ja, von wem? Will er die SPÖ spalten? Oder ist Rudolf Fußi ein Idealist, will die SPÖ retten, vor den SPÖ-Marxisten? Er braucht 14.000 Stimmen für eine neue, interne Abstimmung unter den Mitgliedern.
Die entscheidende Frage: Würde dieser Wechsel an der Spitze der SPÖ nützen? In welcher Form? Bringt er gesicherten Wohlstand, mehr Sicherheit, mehr Arbeitsplätze?
Theodor Arbeiter, St. Radegund/Hermagor
Selbstzerstörung
Wie unklug muss man sein, um die SPÖ öffentlich zu zerfleischen. Was bewegt nun diese Personen? Ihre Selbsterhöhung?
Peter Rasch, Wolfsberg
So sind wir eben
Wenn ich mich in der Welt so umschaue, ist Fußi der wohl beste Kandidat, um die SPÖ aus ihrem Tief zu holen. In Österreich sagt man zu solchen Leuten „Goschenreißer“ und diese Spezies ist in der Politik und im Wahlvolk besonders beliebt. Beispiele? Nr. 1 wohl Donald Trump, gefolgt von Milei, Bepe Grillo, Jörg Haider usw. Beleidigung und Diffamierung hat auch unser „Kanzler der Herzen“ gut drauf.
Es ist sehr befreiend, jemanden zu haben, der es „ihnen“ richtig einisagt. Ist wie bei einem Streit die Tür zuzuknallen. Tausendfach geübtes Ritual, dem höchstens Tischler etwas Positives abgewinnen können. So sind wir eben.
Harald Schallerl, Preßguts
Treffender Kommentar
Sehr geehrter Herr Pokorny, immer wieder gerne lese ich Ihre Kommentare zu aktuellen Geschehnissen. So habe ich auch am Sonntag Ihren Brief an Rudi Fußi mit viel Vergnügen „konsumiert“ – sehr treffend! Ich freue mich auf die nächsten Beiträge.
Susanne Pranter, Wien