Leserbriefe zu „Wasser-Debakel sorgt international für Schlagzeilen“, 30. 9.

Das erste Tor gelang einem Magistratsbeamten, als er den Landeskatastrophenschutz trotz unverzüglicher Informationspflicht gegenüber der Bevölkerung bei Nichteinhaltung mikrobieller Trinkwasserparameter (nach § 5 Z 5 der Trinkwasserverordnung) zurückpfiff. Der Schuss von Peter Kaiser verfehlte dann den Klagenfurter Bürgermeister, da der Landeshauptmann (nach § 24 LMSVG) selbst die „zuständige Behörde“ für Lebensmittelsicherheit repräsentiert. Ob der gutgemeinte Pass von Amtsärztin Ladurner nicht im Out lag, bleibt unklar, denn die Anzahl sogenannter koloniebildender Einheiten stellt nur einen Indizienparameterwert dar, der wenig Prognose über die reale Gesundheitsgefährdung erlaubt. Für den Teamkapitän der Klagenfurter Stadtwerke, Erwin Smole, ist das Wasserballspiel auch am siebenten Tag nicht peinlich, sondern nur „unangenehm“, obwohl in seiner Mannschaft mittlerweile das Bundesheer und ein medientauglicher Starmediziner mitmischen.

Es bleibt spannend, wie hoch der Ball noch fliegen kann und ob es ein Nachspiel geben wird.
Dietmar Vogt, Biologe, Klagenfurt

Krisenmanagement

Man fragt sich schon, wie das Qualitäts-, Fehler- und Krisenmanagement der Stadtregierung und der Stadtwerke funktioniert. Primär sollte es um Schadensbegrenzung für die Bevölkerung gehen, wie die Entkeimung der Leitungen. Ursachenforschung kann man ja parallel dazu anstellen, aber zuerst reagiert man mit allen Mitteln zum Schutz der Menschen. Die werden in Klagenfurt aber uninformiert im Regen stehen gelassen. Man könnte ja auch einmal die Konzentration der Verkeimung kommunizieren, das wäre eine Art von ach so hochgelobter Transparenz. Schon wieder haben wir es wie bei Corona und Tschernobyl mit einer Verzögerung der Informationen an die Bevölkerung zu tun.

Ein Missmanagement, das wohl einer in allen Bereichen sowie durch interne Querelen überforderten Stadtregierung geschuldet ist. Event-Kultur und Fototermine scheinen die wichtigsten Aufgaben unserer Stadtpolitiker zu sein. Wann ziehen sie die Konsequenzen aus all diesen Miseren und treten ab?
Eva Jedlicka, Klagenfurt

Paketiermaschine

In Villach gibt es eine Wasser-Paketiermaschine, die derzeit in Warteposition, aber jederzeit einsatzbereit ist. Wieso wurde nicht sofort diese Unterstützungsmöglichkeit von Klagenfurt in Anspruch genommen? Ich denke, dass es die Aufgabe einer Stadtregierung ist, sämtliche Möglichkeiten der Unterstützung für die Bürger in Anspruch zu nehmen. Oder hat Christian Scheider wieder einmal taktische Überlegungen angewandt?
Anton Pichler, Landskron