Leserbriefe zum Leitartikel „Isegrimms verlorener Kampf“ und zu „Debatte bleibt emotional“, 26. 9.

Christian Pichler vom WWF würde ich empfehlen, sich so ein grauenhaftes Massaker, welches Wölfe als rasende „Mehrfachtöter“ in einer Schafherde hinterlassen haben, in Natura anzusehen. Da wird brutalst gemordet, bis sich nichts mehr bewegt. „Herdenschutz“ kann bestenfalls Risse vermindern, aber absolut niemals verhindern! Im Schweizer Kanton Graubünden stammen 70 Prozent der gerissenen Tiere aus „geschützten Herden“ und im französischen Alpengebiet waren dies sogar 95 Prozent. Das deutsche Bundesland Niedersachsen besitzt die höchste Wolfsdichte mit 500 Tieren und trotz der dortigen 7 Millionen Euro Steuergeld für Schutzzäune und Hunde gab es dort 2023 rund 1400 Nutztierrisse, was einem über 30-prozentigen Anstieg gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Wir haben ein Bauern- und (leider )kein Wölfesterben in Europa.
Hans Paßler, Graz

Reservate einrichten

Ich verstehe nicht, warum die leidenschaftlichen Wolfsschützer noch nie auf die Idee gekommen sind, große, mit vier Meter hohen Doppeldrahtzäunen wie im Tierpark Schönbrunn umgebene Tiergehege für Großraubtiere wie Wölfe und Bären auf gut tausend Hektar ungenutzter Flächen als Pacht „renaturierten“ Waldes, Ödlandes und Karstflächen in den EU-Ländern einzurichten. Dort könnten sie sich vom Aas, das sonst nur teuer in Abdeckereien sinnlos verbrannt wird, friedlich ernähren und sich wundersam vermehren, anstatt, frei losgelassen, Nutztiere auf Almen totzubeißen.

Diese Großgehege könnten sich durchaus durch Fotosafari-Touren wie in afrikanischen Nationalparks finanzieren. Alle Wolf- und Bärenfreunde unter Grünen-Politikern und die einschlägigen NGO-Funktionäre bekämen Gratis-Tickets.
Mag. Dr. Albrecht Rothacher, Seeboden

Wolf und Fischotter

Dort, wo es Wölfe gibt, werden die Schäden durch den Fischotter geringer. Im März war ein Bericht über die gemeldeten Wölfe in Kärnten in der Kleinen Zeitung und da ergab sich, dass die meisten Wölfe in Oberkärnten gemeldet wurden und auch im oberen Lavanttal. In diesen Gebieten ist das Problem mit dem Fischotter viel geringer als in jenen Gebieten, wo der Wolf nicht so vertreten ist. Wissenschaftlich ist auch erwiesen, dass in Gebieten, wo sowohl Wölfe und Fischotter vorkommen, in der Wolfsnahrung bis zu 15 Prozent Fischotter enthalten sind. Es wäre auch angebracht, eine Darstellung des Bestandes an Fischottern und jenes an gemeldeten Wölfen zu veröffentlichen.
DI Dr. Ulrich Habsburg-Lothringen, Sachverständiger für Fischerei und Umwelt, Wolfsberg

Tierschutz

Der Tiroler ÖVP-Nationalratsabgeordnete Franz Hörl sieht sich in der Causa Wolf mit einer Anzeige durch die Organisation Tierschutz Austria bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck konfrontiert. Der Grund ist seine Forderung nach einem straffreien Notwehrrecht gegen Wölfe. Er meint, „dass Bauern das Recht haben müssten, sich gegen den Wolf zu wehren, wenn ihre Nutztiere angegriffen werden. Es sei unverständlich, dass man ein Raubtier über die Existenz einer jahrtausendealten Kulturlandschaft stellt.“ Vollkommen richtig!

Die Bürokraten, die unter dem Namen „Tierschutz“ agieren, stellen nicht nur den Wolf über die Interessen und Existenz der Bauern (und auch eines „sanften Tourismus“, denn den wird es nach der ersten Wolf-Attacke auf Wanderer kaum mehr geben!), sondern denen scheint auch das unsägliche Tierleid von Hunderten gerissenen Schafen egal zu sein, was sie allerdings als Heuchler in Sachen Tierschutz entlarvt!

Scheinbar bewegt sich jetzt endlich auch die EU in Richtung mehr Realismus und sieht die negativen Folgeerscheinungen einer stetig zunehmenden Wolfspopulation etwas klarer! 
Manfred Waldner, Fulpmes