Leserbrief zu Offen gesagt „Wundertütenwahlzuckerl“, 18. 8.

Wer der Meinung ist, dass FPÖ und ÖVP, aber leider auch zum Teil die SPÖ, jetzt vor der Wahl das Rad neu erfunden haben, der sollte sich in Erinnerung rufen, welche Veränderungen von diesen Regierungen vorgenommen wurden.

Man kann es drehen und wenden wie man will, alles, was in den letzten Jahren im Gesundheitssystem, Bildungssystem oder gar Steuersystem verändert wurde, war danach noch teurer und funktioniert nun gar nicht mehr. Leider ist auch keine Partei mehr willens, sich dieser Verschlechterungen anzunehmen. Man hat sich auf Schlagwortpolitik fixiert, ohne jede Substanz.

Aber wenn man weiß, dass der Esel (Steuerzahler), dem die Karotte vorgehalten wird, auch weiterhin die Parteigeldtöpfe finanziert, lässt es sich ja ungeniert weiter regieren.
Alois Bauer, Graz

Weitere Leserbriefe zum Thema

Mehr Hausverstand

Ein wenig mehr Hausverstand – der ist seit der Pandemie völlig abhandengekommen. Gerade noch als „Politsprech“ feiert er fröhliche Urstände, aber auch in den Köpfen der selbst ernannten „Elite“ fehlt er elementar. Der Vollkasko-Staat möglichst ohne Steuern soll auch die individuelle „Blödheit“ und Rücksichtslosigkeit gefälligst abfangen – darauf haben „wir“ einen Anspruch.

Manche Politiker:Innen suggerieren das sogar im Vorwahlkampf.
StD Heinz R. Gallist, Graz

Motivationshilfe

Es war mir immer suspekt, dass bei zwei derartigen Krisen, einer Pandemie und einem Krieg vor der Haustüre, es funktionieren soll, dass die Bevölkerung von einem Wohlstandsverlust kaum etwas bemerkt. Da ich aus Erfahrung an das übliche Vorwahl-Blabla nicht glaube, wie Sparen im System, Kürzung der Förderungen, Verwaltungsreform, Länderkompetenzen einschränken usw., plädiere ich im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen und für die Konsolidierung der Staatsfinanzen zwei Jahre lang für Nulllohnrunden ausnahmslos für alle Bürger!

Da die Politik in weiterer Folge auch auf alle Ewigkeit keine Pensionsreform zustande bringen wird, wünsche ich mir, dass sämtliche Pensionen, welche höher als das ASVG sind, so lange eingefroren werden, bis unsere Staatsverschuldung auf unter 60 Prozent ist. Das wäre vielleicht eine Motivationshilfe für unsere Ankündigungsweltmeister und Umsetzungszwerge.
Wolfgang Simmerer, Wels

Sind wir so schlecht?

Jede schwäbische Hausfrau würde unsere Politiker und Politikerinnen aufgrund ihrer Finanz- und Wirtschaftspolitik mit dem nassen Fetzen davonjagen! Geld kommt von der Bank, und von einer Schuldenbremse hat man noch nie gehört! Bei Johannes 3,8 heißt es: „Der Geist weht, wo er will“.

In Wien und anderswo ganz sicher nicht! Jedes Volk, so heißt es, hat die Regierung, die es verdient. Sind wir wirklich so schlecht?
Rudolf Prill, Köttmannsdorf 

Sozialer Ausgleich

Sehr geehrter Herr Pokorny, Ihr Kommentar ist an Herablassung kaum zu überbieten. Die 4600 Euro für eine neunköpfige Familie sind Sozialleistungen und Errungenschaften, die nicht nur Syrern zustehen, sondern allen Menschen in Österreich. Das nicht zu erwähnen, sondern ein „wir zahlen für die“ zu konstruieren, ist eines unabhängigen Journalisten nicht würdig.

Ansonsten kurze Wirtschaftskundenachhilfe: Eine Gebühr (ORF bis Öffis) ist ein Fixbetrag, der für Vermögende meist ein Klacks ist, für Arme zuweilen existenzbedrohend. Steuern hingegen sind einkommensabhängig und deswegen gerechter, weil wer mehr hat, auch mehr zahlen muss. Gebühren für Notleidende zu senken und Steuern für Vermögende zu heben, schafft somit sozialen Ausgleich.
Frank Jödicke, Finkenstein

Schweres Erbe

Ich bewundere den Mut unserer Regierungsmitglieder, weil die meisten von ihnen in der kommenden Legislaturperiode ihre Tätigkeit fortsetzen möchten. Ich glaube, da wird die Bevölkerung bei den kommenden Wahlen ihre Zufriedenheit über die vollbrachten Leistungen zum Ausdruck bringen.

Die beschlossene Haushaltsabgabe, die jeden einzelnen Haushalt belastet, ohne dabei gleichzeitig die Gehälter der ORF-Bediensteten dem öffentlichen Dienst anzugleichen, ist unkorrekt, ja ein Hohn gegenüber allen Bürgern. Beispiel: Ein Spitalsarzt/Primar in verantwortungsvoller Position verdient ein Drittel im Vergleich zu einem Radiosprecher. Gerade im Spitalswesen müssten die Gehälter als Anreiz erheblich erhöht werden, damit nicht, wie derzeit bereits in vielen Spitälern (Radkersburg usw.) wegen Ärztemangel auf Tagesklinik umgestellt werden muss, obwohl jeder Bürger das Recht auf eine lückenlose Versorgung in jeder Hinsicht hat. Hier hat die künftige Regierung ein schweres Erbe mit vielen Versäumnissen zu übernehmen.
Erich Schaflinger, Bad Radkersburg