Leitartikel: „Karenzgeld für Oma und Opa?“, „Die Pensionen steigen 2025 zwischen 4,5 und 4,7 Prozent“, 31. 7.
Großelternkarenz zur Lösung des Betreuungsproblems ist nun wirklich kein tragfähiges Konzept: Erstens ginge es nur bei jenen, die die Großeltern im nahen Umfeld haben und auch Willens sind, dies zu tun. Damit ist dieser Ansatz von seiner Wirksamkeit überschaubar. Und arbeiten die Großeltern noch, werden sie jedenfalls dem Arbeitsmarkt entzogen und die Alten arbeiten meist noch Vollzeit. So nebenbei wird die Pensionsbasis, insbesondere bei Frauen, die schon bei den eigenen Kindern in Karenz waren, dann noch weiter geschmälert.
Den heutigen Lebens- und Arbeitsumständen geschuldet, kann die Kinderbetreuung nur staatlicherseits und vor allem flächendeckend organisiert werden. Die Visionsleere unserer politischen Eliten ist schon beängstigend. Die Politiker der letzten Jahre können sich jedenfalls eines an ihre Fahnen heften: Wir haben diesen Staat erfolgreich an die Wand gefahren, dabei sind und waren wir konsequent und lassen nicht locker. Mag. Helmut Mayr, Villach
Zurück an den Herd?
Frauen, die wegen der Betreuung ihrer eigenen Kinder schon etliche Jahre für ihre Pension verloren haben, sollen nun noch einmal in die Falle tappen und die Verantwortung für die übernächste Generation übernehmen - und auch noch die allerletzten Beitragsjahre verlieren. Omas, zurück an den Herd! Eleonore Bergmann, Graz
Unfair
Auf die vielen Berichte über die Pensionserhöhungen im Jänner 2025 fühle ich mich aus Gerechtigkeitsgründen gezwungen, zu reagieren: Der Mindestpensionist bekommt knapp 60 Euro im Monat mehr, der Höchstpensionist nahezu 300 Euro. Die Verärgerung, dass bei einer solchen Regelung die Schere immer weiter auseinander geht, ist nicht verwunderlich. Die Lösung wäre eine gleiche Pensionserhöhung, ohne den Staat zusätzlich zu belasten. Heinrich Bachmann, Leisach
Teuerungsausgleich
2025 soll es laut Bundesregierung für rund 2,3 Millionen Pensionistinnen und Pensionisten eine Erhöhung zwischen 4,5 und 4,7 Prozent geben. Die Anhebung entspricht damit dem gesetzlichen Anpassungsfaktor. Diese Erhöhung ist daher sehr zu begrüßen, damit die Teuerung für Pensionisten abgegolten ist. Diese ist zwar im Juli auf 2,9 Prozent abgesenkt worden, aber noch immer zu hoch. Die Pensionisten verdienen diese Erhöhung auch, weil sie das ganze Leben lang schwer gearbeitet haben. Sie sollten damit eine Vorbildwirkung für die Jungen haben.
Auch die Ausgleichszulagenbezieher bekommen eine Erhöhung. Dies ist berechtigt, weil sie die enormen Teuerungen mitgetragen haben und auch überleben müssen. Für die Spitzenpensionen über der ASVG-Höchstbeitragsgrundlage von 6060 Euro monatlich erfolgt eine betragsmäßige Deckelung (Anpassungsfaktor). Außerdem haben die Pensionisten einen großen Anteil am Wirtschaftsmarkt und fördern dadurch den Privatkonsum. Viele haben eine Pension, mit der sie gut leben können, aber manche Pensionisten müssen jeden Euro zweimal umdrehen.
Wir Pensionisten müssen der Bundesregierung ein großes Danke sagen für die Pensionserhöhung 2024 und jetzt für 2025. Wir haben jedoch in den Vorjahren eine magere Pensionserhöhung hinnehmen müssen. Für die Spitzenpolitiker gibt es keine Gehaltserhöhung, sondern eine Nulllohnrunde. Man wird ja sehen, wie sich diese Pensionserhöhung bei der kommenden Nationalratswahl im Herbst auswirkt und ob es Früchte trägt! Herbert Hödl, Kirchberg
Ungerechte Reform
Sehr schön. Den Neupensionisten, die 2025 in Pension gehen, wird ihr Pensionskonto mit Jahreswechsel mit dem Aufwertungsfaktor der Pensionen aufgewertet. Aber: 2024 betrug die Aufwertungszahl für das Pensionskonto 1,035, die Pensionen sind um 9,7 Prozent gestiegen. Damit werden 6,2 Prozentpunkte der Inflation nicht abgegolten. Zusammen mit den kleineren Differenzen zwischen Inflation und Aufwertungszahl davor gehen sich gut 7 Prozent aus, das entspricht einem der 14 Bezüge. Weihnachtsgeld gestrichen? Auch eine Art Pensionsreform. Wenn auch eine sehr ungerechte. Oder hat man einfach nicht so weit gedacht? Johannes Dornhofer, Wien
Mag. Helmut Mayr, Villach