Leserbrief zu „Nicht mehr grün hinter den Ohren“, 12. 6., Außensicht „Die Mitte liegt nun weiter rechts“, 11. 6.

Wenn man Europa betrachtet, hat es einen Anstieg der rechten Parteien gegeben. Die EU-Bürger haben Angst vor illegaler Zuwanderung, erhöhter Kriminalität und steigender Armut. Sie sind überzeugt, dass die zurzeit agierenden Volksvertreter im EU-Parlament, diese Ängste nicht genügend ernst nehmen. In der Akutsituation wird diese EU eher als Ursache von Krisen und als deren Verstärker, denn als Weg zu deren Lösungen betrachtet! Die sogenannte Mitte, die von der „von der Leyen-Koalition“ (EVP), den sozialdemokratischen Parteien und den Liberalen getragen wird, ist zwar in der Mehrheit, aber sie ist geschrumpft. Obwohl ein Wahlsieg vorauszusehen war, hat in Europa mit diesem Ergebnis in Frankreich, mit dem hohen Sieg der Rechten, wohl niemand gerechnet! Verständlich, dass Präsident Macron die Konsequenzen zog und Neuwahlen ankündigte. In Deutschland schaffte die AfD ihr bestes Ergebnis der Geschichte! Die Partei von Bundeskanzler Scholz unterbot ihr Ergebnis der EU-Wahl 2019. EU-weit haben die Grünen am deutlichsten verloren, das zeigt, dass der „Green Deal“ von den Bürgern eher abgelehnt wird. In Österreich waren Kickl und seine FPÖ die Wahlgewinner! Außer der FPÖ und den NEOS gab es nur Verlierer. Am ärgsten erwischte es die ÖVP, sie verlor beinahe zehn Prozent ihrer Wählerstimmen!

Aber Österreich ist anders: In allen anderen EU-Ländern haben die „Verlierer“ ihre Niederlage eingesehen und Maßnahmen gesetzt, in Österreich waren plötzlich alle Parteien unter den Siegern! Kein Wort von Konsequenzen, es bleibt, wie es ist.
Ing. Hans Peter Jank, Villach

Weitere Leserbriefe zum Thema

Klimaprobleme lösen?

Ich habe im Radio die Jammerei der Waldbauern über die Klimaschäden gehört. Ich frage mich daher, was sich die FPÖ-Wähler aus diesen Bereichen wohl denken, wie der selbsternannte „Volkskanzler“ diese Klimaprobleme lösen will, wenn sie bisher abgestritten und negiert werden. Angesichts der laufenden Unwetterkatastrophen kann man über die Wähler nur den Kopf schütteln, wenn diese Umweltschützer bestrafen.
Peter Pirker, Metnitz

Ablehnung

Egal ob Gewinner, oder Verlierer, dieses Geschrei, bei den Interviews zeugt von der Intelligenz mancher Klubmitglieder. FPÖ: 25 Prozent – das heißt: 75 Prozent der Österreicher(innen) lehnen die FPÖ ab. Die Frage bleibt offen, wer hat diese Leute, die davon leben, andere zu beleidigen, gewählt? Leopold Herber, Feldkirchen bei Graz

Die echte Gefahr

Die Mehrheit, rund 70 Prozent, ist gegen rechts. Protestwähler, unreflektierte Wahlentscheidungen und die österreichische Innenpolitik führen zu einem verzerrten Bild der Situation. Angst vor Fremden, geschürt von rechten Politikern, braucht niemand zu haben. Solche Mitbürger sind die echte Gefahr! RR Werner Schwarz, Graz

Feuer am Dach

Eine Mehrheit rechts der Mitte ist in vielen Staaten seit längerer Zeit zu beobachten. Um diese Mehrheit von der Macht fernzuhalten, hatte irgendwer die geniale Idee, eine politische „Brandmauer“ um eine dieser Parteien zu errichten. Doch nun ist Feuer am Dach. Ing. Peter Hölfont, Voitsberg

Zunichtegemacht

Es ist kein Wunder, dass die Rechten in ganz Europa im Vormarsch sind. Hier wird vor allem das Thema Flüchtlingsstopp, Abschiebung etc. aufgegriffen und deshalb verlieren die Linken zunehmend. Die meisten Österreicher sind unzufrieden und wünschen sich eine Veränderung bezüglich dieses Themas. Unser Sozialsystem und vieles mehr leidet stark unter dieser Zuwanderungspolitik. Alles, was unsere Großeltern und Eltern aufgebaut haben, wird durch die jetzige Regierung und ihrer Politik zunichtegemacht. Unser Sozialstaat fängt zu bröckeln an.

Es sollte sich jeder der Politiker zum Ziel machen, die Flüchtlingswelle in Österreich, sowie in Europa zum Thema machen und sofort reagieren. Es sind noch einige Monate bis zur Nationalratswahl und vielleicht könnte dieses Thema einen großen Ruck für so manche Partei bedeuten. Lorenz Reichmann, Graz

Karten neu gemischt

Erstmals in der Zweiten Republik hat die FPÖ bei bundesweiten Wahlen Platz eins erreicht. Wir haben momentan in Europa einen Rechtsruck! Die ÖVP musste einen zweistelligen Verlust mit Spitzenkandidat Reinhold Lopatka hinnehmen. Er war ein exzellenter Kandidat mit politischer Erfahrung, aber mit seinem Alter kann er die Jugend nicht mehr gewinnen. ÖVP und SPÖ stürzen bei Jungen ab. Nur eines muss die ÖVP beherzigen, viel mehr in die Bevölkerung hineingehen und zuhören, mit den einfachen Leuten sprechen, das ist immerhin die Masse, und nicht überheblich wirken, sowie Bitten und Beschwerden entgegennehmen, sonst gibt es keinen Wahlerfolg.

Die SPÖ musste leichte Verluste hinnehmen. Die Grünen haben auch leichte Verluste zu verzeichnen und kommen mit einem blauen Auge davon. Die NEOS, mit ihrem hervorragenden Spitzenkandidaten Helmut Brandstätter, konnten leichte Stimmengewinne zulegen. Die anderen Mitbewerber haben den Einzug verpasst. Zum Schluss kann eines gesagt werden: Nur die Volksnähe und mit den Menschen reden zählt. Man wird ja sehen, wie die Nationalratswahl im Herbst ausgeht, da werden die Karten neu gemischt! Herbert Hödl, Kirchberg/Raab