Leserbrief zu „Schlagabtausch rund um Volksbefragung“, 7. 6., Titel „Grünes Licht für Referendum“, 6. 6.
Da moniert ein Landeshauptmann, dass „das Sportland Nummer Eins und die Sporthauptstadt“ in der Stadionfrage „nichts zusammenbringen“. Und die KFG möchte sogar eine Volksbefragung über ein zweites Fußballstadion für Graz durchführen, obwohl noch keine Studien vorliegen, wo und wie dies entstehen, oder ob auch die Merkur Arena ausgebaut werden könnte! So, als ob dies nur einer Entscheidung aus dem Bauch heraus bedürfe. Für die Fans der beiden Grazer Klubs wäre dies natürlich eine Suggestivfrage. Aber es gibt mehr Grazerinnen und Grazer als Fußballfans. Und wer soll das bezahlen? Die Stadt ist verschuldet, und das Land Steiermark ebenso. Und der Bund ist dies nicht nur ebenso, sondern fühlt sich laut Werner Kogler auch nicht zuständig! Peter Rudolf Hager, Graz
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Verhinderungsstrategie
Nach jahrelanger Verzögerungstaktik setzt die Grazer Koalition jetzt auf das bewährte Verhinderungsinstrument „Volksentscheid“. Anstatt vor einem Referendum Steuergeld für Machbarkeitsstudien zu vergeuden, wäre es nur ehrlich und konsequent, bereits nächste Woche dem Antrag des KFG-Klubchefs auf eine rasche Volksbefragung zuzustimmen und neben dem „Ausbau des bestehenden Stadions“ und dem „Neubau eines zweiten Stadions“ mit der „Aufrechterhaltung der Bundesligatauglichkeit des bestehenden Stadions“ eine dritte Variante zur Abstimmung zu bringen. Dann stände der Umsetzung der von der Mehrheit befürworteten Minimallösung nichts mehr im Wege: die Instandhaltung der Infrastruktur zur Austragung von Meisterschaftsspielen im bestehenden, selbst für österreichische Verhältnisse klein dimensionierten Stadion in Liebenau und eine Auslagerung von Europapokalspielen nach Klagenfurt.
Mit einer derartigen Vorgehensweise ließen sich im Sinne von Frau Kahr auch im Kulturbereich Einsparungen erzielen – Theateraufführungen in städtischen Kultursälen in Graz und wer glaubt, höhere Ansprüche zu haben, kann nach Wien fahren und die Staatsoper oder das Burgtheater besuchen. Reinhard Rauch, Hausmannstätten
Unwürdiges Spiel
Im Jahr 1997 hat Bürgermeister Alfred Stingl das Bundesstadion Liebenau ausgebaut und an den SK-Sturm und den GAK vermietet. Unsere Bürgermeisterin Elke Kahr kann ebenfalls mit Entscheidungswillen ohne Volksbefragung zur „Arena“ dieses unwürdige Spiel mit „ja“ oder „nein“ entscheiden! Josef Kriegl, Graz
Nur ein Traum
Alle sind stolz auf die steirischen Vereine Sturm, GAK und Hartberg! Ein zweites Grazer Stadion wird wohl ein Traum bleiben! Die Verantwortlichen in den Stadtbetrieben konnten nicht einmal ein Stadion entsprechend instand halten – wie soll das bei zwei Anlagen funktionieren? Weder die Finanzierung für die Errichtung, noch die notwendigen Fachleute für den Stadionbetrieb sind vorhanden! Bei den geringen Zuschauerzahlen ist die Notwendigkeit einer so großen Investition abzulehnen! Sepp Schmalhardt, Graz
Tolle Stimmung
In letzter Zeit lese ich immer wieder, dass es angeblich so schlimm während Sturm-Spielen im Stadion zugeht. Ich wohne beim Ostbahnhof und gehe seit Eröffnung des Liebenauer Stadions regelmäßig hin. Ich kann es nicht nachvollziehen, was viele Menschen schreiben.
Meiner Meinung nach hat Sturm tolle Fans. Die machen eine positive Stimmung und fallen im Gegensatz zu Fans anderer Mannschaften, die in der Masse ihren Verein unterstützen, selten bis gar nicht negativ auf. Auch nicht bei Auswärtsspielen. In der Nordkurve weiß man, bevor man eine Karte kauft, dass es ein Stehplatzsektor ist. Weiters sind Kinder nicht erlaubt. In meinem Sektor vier sind viele Familien, teilweise mit Kleinkindern, die sich alle wohl und sicher fühlen. Daher kann ich jedem einen Stadionbesuch empfehlen, um die tolle Stimmung selbst zu erleben. Martin Scheucher, Graz
Ein weiterer Schauplatz?
Nach den jüngsten Vorfällen einiger Fußballfans, welche ja keine Fans sind, stellt sich die Frage, ob man in Graz einen weiteren Schauplatz für solche Typen errichten soll. Wenn dies geschieht, beantrage ich, dass für meinen Enkelsohn auch ein Spielplatz von der öffentlichen Hand finanziert wird. Manfred Fürpaß, Kindberg
Peter Rudolf Hager, Graz