LB „Betonieren, begradigen und abholzen, das können wir“, 28. 5.

Wer diese Gesetzesinitiative für gut hält, hat scheinbar nicht den gesamten Text gelesen, er weiß sichtlich nicht, dass schon das Fällen eines Baumes in den Wäldern zu einer bürokratischen Hürde für Waldbesitzer führen würde. Wie laut Medienberichten bekannt wurde, müssten die Koordinaten jedes einzelnen Baumes, der gefällt werden soll, auf einer Grundbesitzkarte dokumentiert werden, was für Bauern unzumutbar wäre. Bitte den gesamten Gesetzesvorschlag lesen, bevor man Schuldzuweisungen abgibt!

Aus diesem Grund wird es hoffentlich erst dann eine Zustimmung für diese Gesetzesinitiative geben, wenn deren Giftzähne herausgenommen worden sind!
Peter Klatzer, Klagenfurt

Weitere Leserbriefe zum Thema

Der Bauer ist schuld

Ja, ich bin Bauer. Als Bauer bin ich für Klimaschutz, Artenschutz, Grundwasserschutz, gegen Versiegelung und überbordenden CO2-Ausstoß. Ich kann die Gesellschaft verstehen, wenn sie nach Renaturierung schreit und die Jugend, wenn sie ihre Zukunft grüner haben möchte. Ich bin Bauer und es wären mir lieber und alles einfacher, wenn man für diese Wünsche und Probleme einen Schuldigen und eine Lösung finden könnte. Diesen gibt es aber nicht. Gefunden hat man aber bereits einen: den Bauern! Schuld am Artensterben durch Monokulturen und „industrielle“ Landwirtschaft, Schuld durch Tierhaltung, Düngung, Pflanzenschutz, überhöhten CO2-Ausstoß durch seine Milchkuh und böser (Wieder-)Ausrotter von Wolf, Biber und Fischotter, die gerade dabei sind, wieder neue Heimaten zu finden.

Aber wozu gibt es die vielen Einkaufszentren, die Parkplatzwüsten, die stetig wachsenden Müllberge und Nahrungsmittelvergeudung, die Parkhaustürme vor und in den Citys, Rekordzahlen bei Flugreisen, Kahlschläge für neue Gondeln und Skipisten, usw.? Entstehen diese aufgrund der nachhaltigen und regionalen Denkweise, des bewussten Verhaltens beim Einkaufen und des naturbewussten Freizeitverhaltens unserer ach so nachsichtigen Gesellschaft?

Die Gesellschaft hat ihre Schuldigen gefunden, ohne zu wissen, welche Folgen dies für die Betroffenen wirklich hat. Abgesehen von den bürokratischen Lawinen, welche auf uns Landwirte da zukommen werden, wird auch massiv in unsere Eigentumsrechte sowie unsere wirtschaftlichen Möglichkeiten eingegriffen – denn wo soll „Renaturierung“ sonst stattfinden? Sie kann nur auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen passieren, soll auch so sein – denn die wahren Schuldigen sind ja die Bauern! Die drei Prozent der Wählerschaft kratzen auch niemanden ...
Johann Krois, Bauernbund Feldkirchen

Drüberfahren

Im Renaturierungsgesetz geht es darum, dass Bodenflächen, die derzeit anderweitig, zum Beispiel landwirtschaftlich genutzt werden, und ganz egal, wem sie gehören, zwangsweise wieder in Wald, Wiesen, Moore und Brachflächen zurückverwandelt werden sollen. Die grüne Umweltministerin hat angekündigt, sie werde für Österreich im EU-Ministerrat dafür stimmen. Und das, obwohl die ÖVP, die parlamentarische Mehrheit, die betroffenen ÖVP-Minister, der ÖVP-Landwirtschaftsminister und die Landeshauptleute – innerstaatlich liegt die Zuständigkeit bei den Ländern – nicht zustimmen. Eigenmächtigkeit und Verletzung demokratischer Grundregeln, eine Überheblichkeit, ein Eklat und Skandal sondergleichen! So sieht offenbar Demokratie aus, wie sich die Grünen die in der EU vorstellen! Über alle drüberfahren!
Dr. Peter Lang, Wien

Zurück in die Steinzeit

Sebastian Kurz meinte, man könne die Klimakrise ohne Verzicht in den Griff bekommen und er wolle keinen Weg zurück in die Steinzeit. Dies fordert auch niemand. Was allerdings der Weg in die Steinzeit ist, ist die rückwärtsgewandte Klimapolitik der ÖVP. So solle Europa zum Weltmarktführer beim Verbrennungsmotor werden, obwohl in der EU ab 2035 kein Pkw mit Verbrennungsmotor zugelassen werden darf und diese Technologie ein Ablaufdatum hat.

Noch rückwärtsgewandter ist die Ablehnung des Renaturierungsgesetzes. Die ÖVP kommt mit wissenschaftlich widerlegten Ausreden daher, wie etwa, dass durch das Gesetz die Ernährungssicherheit gefährdet sei. Dass in Österreich täglich 11,5 Hektar Boden zubetoniert werden und die ÖVP nichts dagegen unternimmt, gefährde die Ernährungssicherheit hingegen nicht? Außerdem will man in der Volkspartei davon, dass das Gesetz dazu beitragen würde, das Artensterben einzudämmen, nichts wissen. Die Ablehnung des Renaturierungsgesetzes zeigt, dass die ÖVP die Wissenschaft ignoriert und nur auf Stimmenfang geht! Die Klimapolitik dieser Partei ist eine absolute Katastrophe!
Moritz Riederer, Graz

Nichts für Österreich

Brüsseler Ökobürokraten wollen ein „Renaturierungsgesetz“ durchsetzen. Die geforderte Aufforstung von zusätzlichen Flächen wäre jedoch aus ökologischer Sicht kontraproduktiv. Denn dafür kämen nur weitere Almen und Bergwiesen infrage, die eine wesentlich größere Artenvielfalt aufweisen als Wald. Tausende Hektar wurden bereits in dunkle Fichtenforste umgewandelt! Die Wiederherstellung von Mooren und sauren Wiesen wäre technisch kaum möglich und würde die jahrzehntelange Kultivierungsarbeit fleißiger Bauern zerstören. Wenn man die Flüsse wirklich in ihren ursprünglichen Zustand versetzen würde, müssten sämtliche Kraftwerke verschwinden. Unvorstellbar! Auf Flächen, die durch Regulierungen gewonnen wurden, gibt es fruchtbare Felder, aber auch Wohnhäuser und Betriebsobjekte. Alle wegreißen?

Wo es möglich und sinnvoll ist, wird ohnehin an Verbesserungen gearbeitet. Ein aktuelles Beispiel ist das soeben fertiggestellte Hochwasserschutzprojekt im Kremstal. Der Naturschutz muss im Einklang mit den Interessen und Bedürfnissen der betroffenen Menschen stehen! NGO-Lobbyisten und linksgrüne Ideologen dürfen daher die Politik nicht dominieren!
Dipl.-HLFL-Ing. Hubert Braunreiter, Klaus