Leserbrief zu Leitartikel „Der Teamchef setzte ein deutliches Zeichen“, „Ralf Rangnick machte es besonders spannend“, 3. 5.

Ralf Rangnick hat sicher gut entschieden, denn in Österreich liegt man ihm zu Füßen. Das Interesse der Bayern hat ihm noch mehr Freiheiten und sicher auch eine Gehaltsaufbesserung gebracht. Irgendwann in letzter Zeit ist auch der Satz gefallen, dass in Bayern nicht nur der Trainer aufstellt, da gibt es Sponsoren und andere Wohltäter, die auch Mitspracherecht haben. Zudem einen mit heiligem Schein versehenen Ulli Hoeneß, der zwar Großartiges für den FC Bayern geleistet hat, jedoch auch ein gewaltiger Störfaktor im Bereich Trainer sein kann.

Stronach wollte schon 2006 Fußballweltmeister sein. Vielleicht funktioniert es mit Ralf Rangnick, Fußball-Europameister zu werden. „Mann“ wird ihm alles Erdenkliche zur Verfügung stellen. Österreichs Fußballer, die zum Großteil in Deutschland spielen, haben das nötige Potenzial, jetzt braucht es nur noch das Quäntchen Glück, denn Frankreich, die Niederlande und auch Polen in der Vorrunde sind starke Gegner und in dieser Gruppe Zweiter zu werden, wäre schon eine große Tat. Die Erwartungshaltung der Fans ist sehr hoch.
Franz Strasser, Graz

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Keine Jobgarantie

Gut, dass es sich Rangnick überlegt hat, nicht von Wien nach München zu übersiedeln. Immerhin hat er es als „Piefke“ geschafft, was in Österreich ja nicht so ohne Weiteres möglich ist, Anerkennung und Reputation zu gewinnen. Er sollte wissen, dass auch eine Millionen-Ablöse für einen Trainer bei Bayern nicht unbedingt eine langfristige Jobgarantie bedeutet. Siehe Tuchel statt Nagelsmann! Zudem war er bei der Trainersuche nicht erste Wahl und musste deshalb befürchten, wieder vorzeitig den Verein verlassen zu müssen, wenn am bayerischen Einkaufshorizont die Trainergranden Klopp und Alonso als Alternativen aufgehen. Eine gute EM für Österreich zu spielen, bringt bleibendes Ansehen, was möglicherweise mehr wiegt, also ein gut dotierter Anstellungsvertrag beim FC Bayern. Ich bin seit Jahrzehnten Bayern-Fan, meine aber, Verträge sind einzuhalten. Zudem bin ich sicher, dass unser FC Bayern in der Lage sein wird, auch einen anderen fähigen Trainer zu finden. Helmut Schmidt, Baldham/München

Keine Skrupel

Geht es um den sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg des FC Bayern, spricht man zu Recht vom „großen FC Bayern“. Im Umgang mit Trainern ist dies dem Club nach den Geschehnissen der letzten Jahre aber eindeutig abzusprechen. Da wurde zunächst Trainer Nagelsmann relativ bald nach seiner Verpflichtung unrühmlich gefeuert. Nachdem auch sein im Trainergeschäft nicht unbekannter Nachfolger Tuchel nach nur einem Jahr Ende dieser Saison gehen muss, war jetzt in der Not plötzlich wieder Nagelsmann beim FC Bayern gefragt, nachdem es diesem gelungen war, das deutsche Nationalteam kurz vor der Heim-EM wieder auf die Erfolgsspur zu bringen.

Der FC Bayern kennt da aber offenbar keine Skrupel. Nagelsmann hatte aber Charakter und gab den Bayern einen Korb. Kurz darauf wollte man nunmehr auch unseren Teamchef Ralf Rangnick, der mit dem ÖFB-Team bravourös die EM-Qualifikation schaffte, kurz vor der Fußball-EM weglocken.
KR Dr. Helmut Majcen, Graz

Handschlagqualität

Kompliment an unserem Teamchef. Er hat den Bayern eine Absage erteilt, aber kein Fußballfan wollte es so richtig glauben, denn „Geld regiert die Welt“. Unser Teamchef Ralf Rangnick hat sich für unser Nationalteam entschieden und das sollte uns Österreicher stolz machen! Das ist Charakter! Und Handschlagqualität. Alles Gute für die EM und den weiteren Weg mit uns Österreichern. 
Johannes Novak, Klagenfurt