Leserbrief zu „Jelinek bestätigt Intervention“ und Denkzettel: „Mehrdeutiges Erklärvideo“, 8. 4.

Dass dieses Vorgehen von Vorturner Philipp Jelinek und H. C. Strache nicht in Ordnung ist, kann man nachvollziehen. Aber warum wird das erst jetzt an die Öffentlichkeit getragen? Es kommt einem vor, als wolle man damit von anderen Dingen ablenken. Dieses Vorgehen ist doch gang und gäbe bei öffentlichen Posten. Wie wird man Chef vom ORF – durch die Politik? Darum wird immer politikfreundlich berichtet.

Die Gespräche mit Jelinek und Strache sind sechs Jahre her. Wie sagt man im Volksmund? Man braucht ein Bauernopfer.
Klaus Hoffmann, Leoben

Weitere Leserbriefe zum Thema

Meinungsbildung

Erinnern Sie sich noch? Mit „Ich hab dem Mundl sein Bier gezahlt“, so warb der ORF einst um die Gunst der Gebührenzahler. Überhaupt, im Werben um Kunden war der ORF früher sehr kreativ. „Ich bin‘s, dein Fernseher“, oder ganz normale Bürger erklärten, warum sie „so gerne“ GIS-Gebühren zahlen. Damals existierte noch der Begriff „Kunde“. Doch jetzt ist Schluss mit lustig. „Sie werden zahlen, wenn auch mit Murren“, stellte der ORF-General gleich bei der Einführung der Zwangsgebühr klar. Und der „erfahrene“ ÖVP-Mediensprecher hörte nur ein „Grundrauschen“ in der Bevölkerung. „Die schweigende Mehrheit ist zufrieden“. Aus Kunden wurden Abgabenpflichtige. Die Performance hat sich jedoch nicht geändert. Neu ist nur die Ablenkungsdebatte um die ORF-Gagen. Doch die liegen ganz im Trend. Frei nach Karl Marx ist die Arbeitskraft die Fähigkeit zur Arbeit, nicht die Arbeitsleistung selbst. Insofern nein, keine Neiddebatte. Eher schon Verachtung und Abscheu.

Und die Fakten? Wenn der „öffentlich-rechtliche“ ORF tatsächlich das Leitmedium für die Meinungsbildung und tragende Säule der Demokratie in Österreich ist, dann hat er (nicht allein, aber auch) auf allen Linien komplett versagt. Das Demokratieverständnis sinkt seit Jahren beständig und dramatisch, die Meinungsbildung haben längst US-Konzerne übernommen und die Gesellschaft ist gespalten, verunsichert und desillusioniert wie nie zuvor.
Peter Baumgartner, St. Veit

Blaue Intervention

Ich finde ja auch, wenn wir uns jetzt nur auf Farben reduzieren, dass Turnen mit einem Roten oder mit einem Grünen viel besser wäre als mit einem Blauen, aber noch besser wäre es mit einem Dunkelroten, denn dann wäre es wenigstens umsonst.
Karolin Trois, Turnau

Schaltstelle

„Wer zahlt, schafft an“ – diese Regel gilt auch beim ORF. Wenn die Bürgerinnen und Bürger Österreichs den Beitrag für den ORF bezahlen, dann haben sie das Recht, darüber zu bestimmen, was gesendet wird. Wenn der ORF aber von der Regierung bezahlt wird, wie viele fordern, dann bestimmt die Regierung, was gesendet wird. Ein Zustand, der alle Diktatoren, oder die in diese Richtung denken (FPÖ), freudig begrüßen. Jede Diktatur besetzt sofort die Schaltstellen der Medien, um die Aussendungen zu bestimmen. Man sollte also tunlichst diese Variante ausschließen.

Der Beitrag von 15,30 Euro für ein ordentliches österreichisches Fernsehprogramm, vergleichbar mit den deutschen und vielen anderen Sendern, ist vernünftig. Zum Vergleich: Man zahlt für das Programm Sky zwischen 15 und 80 Euro zusätzlich zur Haushaltsabgabe für den ORF. Angeboten werden von Sky vor allem Filme und Sport.
Peter Rasch, Wolfsberg