Leserbrief zu „Waffenruhe erst, wenn Geiseln frei“, 9. 4. „Hamas bleibt bei Maximalforderung“, 7. 4.

Im Glauben, Unrecht durch Unrecht zu beseitigen, keimt der Samen für weiteren Terror unaufhaltsam. Man könnte sagen, zur falschen Zeit am falschen Ort, das gilt für die unzähligen missbrauchten Opfer auf beiden Seiten und speziell für die fragwürdigen Verantwortungsträger erfolgter Verbrechen. Es bleibt zu hoffen, dass Besinnung einkehrt.
Alfons Kohlbacher, Seiersberg-Pirka

Weitere Leserbriefe zum Thema

Kein Frieden

Wer zuerst die Waffen erhebt, dem steht es auch zu, diese als Erster wieder niederzulegen. Als die UNO den Teilungsplan für Palästina 1948 vorgelegt hatte, nahm Israel diesen an, die arabischen Nachbarstaaten hingegen griffen an. Frieden gibt es seit 76 Jahren noch immer nicht mit all diesen Staaten.

Im Oktober 2023 wurde Israel von der Hamas angegriffen und Geiseln wurden genommen. Die Hamas weigert sich, alle Geiseln freizugeben und die Waffen niederzulegen, und Israel muss, um die Geiseln zu befreien, weiter kämpfen. Nachdem sich Israel schon seit 76 Jahren erfolgreich wehrt und nicht „im Meer gelandet“ ist, wird es auch sicher diesen Angriff erfolgreich bewältigen können.
DI Dr. Ulrich Habsurg-Lothringen, Wolfsberg

Zerstörung

Israel will den Krieg erst beenden, wenn die Hamas zerstört ist. Doch bis dahin wird auch der Gazastreifen vollkommen zerstört und unbewohnbar sein.
Markus Karner, St. Stefan

Waffenstillstand

Mit der Politik, die Israel gegenüber den Palästinensern seit Jahren ausübt, bin ich bei Weitem nicht einverstanden. Aber dass derzeit alle Welt von Israel fordert, sofort die Waffen niederzulegen, erzürnt mich täglich. Warum spricht niemand die Verantwortung der Hamas an, die sich bewusst ihr eigenes Volk als Schutzschild nimmt? Die damit rechnet, dass ihr eigenes Volk zwischen den Fronten zerrieben wird? Warum schreit kein Palästinenser auf, dass die Hamas Unschuldige opfert, um gegen Israel Krieg führen zu können? Vergessen sind auch die Gräueltaten beim Überfall auf die israelische Zivilbevölkerung. 

Wenn schon Waffenstillstand, dann von beiden Seiten aus, und die bedingungslose Freilassung der Geiseln.
Josef Kleinhappl, Mitterdorf

Vergeltungskrieg

Wie viele Horrorbilder aus dem Gazastreifen braucht es noch, bis auch unsere Politiker und Medien für einen Waffenstillstand Stimmung machen? Müssen diesem erst Terroranschläge – vielleicht auf Kirchen – vorangehen?

Warum stellt man sich nie öffentlich die Frage, wo der zu den abscheulichen Massakern führende Hass herrührt? Ist nicht die geschundene, perspektivenlose Bevölkerung Gazas mit Büchners Woyzeck vergleichbar, der schuldlos ausgebeutet wird, am Existenzminimum dahinvegetiert, psychisch erkrankt und dann zum Mörder wird?

Die Antwort kann die Gräueltaten vom 7. Oktober nicht entschuldigen, aber erklären und dienlich bei der Suche nach einer anderen Herangehensweise an den Konflikt sein.
Hubert Fischer, Feldkirchen