“Da schmeißt man denen die Entwicklungshilfe hinterher, während unsere Obdachlosen hungern, dann kommen die hierher, weil wir ja das Sozialamt der Welt sind. In manchen Vierteln herrscht eh schon die Scharia!”. So ähnliche Parolen haben sicherlich schon Viele von uns gehört und oft ist es schwer, in so einer Situation zu widersprechen und gut zu argumentieren. 

Der deutsche Verein “Aufstehen gegen Rassismus” (AgR) hat eine Broschüre entwickelt, die hilft, gegen diskriminierende Parolen zu argumentieren. Quasi “Onkel widersprechen leicht gemacht”. AgR ist ein Zusammenschluss aus links-orientierten deutschen Gruppen und Vereinen, die sich gegen Rassismus und gegen die rechte Partei "Alternative für Deutschland" engagieren. 

Sie haben einige geläufige Parolen gesammelt und aufgezeigt, wie man ihnen begegnen kann:

Ein Beispiel

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Parole: “Sobald man seine Meinung sagt und von dem abweicht, was Politik und Medien uns weismachen wollen, wird man in die rechte Ecke gestellt.”

Widersprechen: “So ein Tabu gibt es nicht, diese Aussage wird ständig geäußert: Im Fernsehen, auf der Straße, in Büchern.”

Ein weiteres Beispiel 

Parole: "20% der Flüchtlinge waren doch selbst beim Islamischen Staat."

Nachfragen: "Woher hast du die Zahlen? Zeige mir doch bitte die Studie."

Auch ganz allgemein gibt es Strategien, die helfen wirre Behauptungen und Parolen von fundierten Aussagen zu trennen. Ganz wichtig: Fakten einfordern. 

  • Nachfragen und hinterfragen
    “Was meinst du genau damit?”, “Denkst du wirklich, dass über 60 Millionen Menschen zum Spaß flüchten?”
  • Perspektivwechsel anregen und Empathie einfordern
    “Wie würdest du dich fühlen, wenn so über dich gesprochen würde?”
  • Daten und Fakten einfordern
    “Kannst du mir deine Quelle nennen?”, “Wo finde ich den Artikel, den du angesprochen hast?”
  • Konkrete Beispiele einfordern (eigene Beispiele bringen)
    “Wem (wo, wann) genau ist das passiert?”, “Da habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht.”
  • Auf einem Thema bestehen
    “Ich schlage vor wir reden zuerst über…”
  • Relativierungen hinterfragen
    “Hast du nun was gegen Homosexuelle oder nicht?”
  • Zuspitzen und Konsequenzen des Gesagten aufzeigen
    “Wenn ich das, was du sagst, zu Ende denke, sehe ich…”

Auch ist es wichtig, sich auf verlässliche und gut recherchierte Quellen zu stützen. Mit diesen Praxis-Tipps, so hoffen wir, fällt dir der Umgang mit Onkel Michael am 24. gleich leichter.