Gerade während der aktuellen Hitzewelle flüchten viele Österreicherinnen und Österreicher zum Wandern in die Berge oder zum Baden an den See, ans Meer – und nehmen ihre Hunde mit. Für die Tiere ist es natürlich schön, wenn sie bei den Freizeitaktivitäten von Frauchen und Herrchen dabei sein können. "Vier Pfoten" weist darauf hin, dass dabei aber einige Dinge beachtet werden sollten.
Hunde auf Wanderausflüge mitzunehmen, ist prinzipiell eine gute Idee. Gerade in Hitzeperioden ist es in den Bergen oder auf schattigen Waldwanderwegen meist kühler, und für ausreichend Bewegung ist gesorgt. "Allerdings sollte man Touren unbedingt in den frühen Morgenstunden durchführen, wenn es so heiß wie jetzt ist, und nur solche auswählen, die großteils im Schatten liegen. Denn im schlimmsten Fall kann das Tier einen Hitzeschlag erleiden", erklärt "Vier-Pfoten"-Expertin Veronika Weissenböck.
Fitnesslevel im Auge haben
Außerdem muss man Rücksicht auf das Alter, die Gesundheit und Kondition des Hundes nehmen. "Für längere Wanderungen muss der Hund bereits ein gewisses Fitnesslevel mitbringen. Keinesfalls darf man das Tier überfordern. Um dem vorzubeugen, sollte man in jedem Fall ausreichend Pausen einplanen und gegebenenfalls eine kürzere, leichtere Route wählen", so Weissenböck.
Wichtig ist es, Napf, Trinkwasser und eventuell Proviant für den Hund dabeizuhaben. Praktisch ist auch ein Handtuch zum Abtrocknen, wenn der Hund unterwegs zum Beispiel schwimmen war und man anschließend ein Gasthaus oder eine Hütte aufsuchen möchte.
"Am besten ist es, wenn der Hund an einer langen Leine läuft, weil er dann sein Tempo selbst bestimmen kann. Beachten sollte man die Leinenpflicht in jedem Fall: Sie ist in den Bundesländern unterschiedlich geregelt, deshalb sollte man sich über die entsprechenden Bestimmungen vorab erkundigen", rät Weissenböck.
Vorsicht bei Kuhherden
Am besten, man klärt schon vor der Wanderung ab, ob sie über Weiden mit Kühen führt, und sucht gegebenenfalls nach alternativen Routen. Das gilt umso mehr, wenn Hunde mit von der Partie sind, wie auch zahlreiche Zwischenfälle in den letzten Jahren leider gezeigt haben. "Hunde stellen natürliche Feinde für Rinder dar und können deren angeborenes Abwehrverhalten auslösen, sodass eine ursprünglich friedfertige Kuhherde bedrohlich reagieren kann. Sollte das der Fall sein, sind Hunde unbedingt sofort abzuleinen, damit sie flüchten können. Generell gilt, einen großen Bogen um die Herde zu machen, um Zwischenfällen vorzubeugen", so Weissenböck.
Mit dem Hund am See oder am Meer
Viele Hunde lieben Wasser. Für Badeurlaube an einem See oder am Meer ist es aber auch hier ratsam, sich vorab schlau zu machen, an welchen Plätzen Hunde erlaubt sind.
Manche Hunde wollen aber auch bei hohen Temperaturen absolut nicht ins Wasser. "Zwingen Sie Ihren Hund in keinem Fall dazu, wenn er Scheu vor dem Baden hat, sondern versuchen Sie, ihm durch andere Mittel Kühlung zu verschaffen", so der Tipp von Veronika Weissenböck. "Bringen Sie ihn in den Schatten und duschen Sie seine Beine von unten nach oben behutsam mit kaltem Wasser ab. Außerdem hilft es, ihm ein kaltes und feuchtes Tuch aufzulegen oder ihm ein durchnässtes T-Shirt anzuziehen."
Rücksicht auf Badegäste
Auf andere Badegäste muss selbstverständlich Rücksicht genommen werden. Dabei sollte man auch berücksichtigen, dass Kinder, die generell ja viel laufen, beim Hund den Jagdtrieb auslösen oder ihn auch erschrecken können. Und natürlich gehört es zum guten Ton, darauf zu achten, dass der eigene Hund den anderen Badegästen nicht zu nahe kommt oder gar über andere Badetücher geht.
Und Vorsicht vor Hitze! Die direkte Sonneneinstrahlung tut den Tieren nicht gut, wenn sie sich nicht im Wasser abkühlen können. "Auch Hunde können einen Sonnenstich und sogar einen Sonnenbrand bekommen", erklärt Weissenböck. "Es ist daher gescheiter, vor allem die Mittagshitze im Freien bzw. die pralle Sonne zu meiden und auch eine geeignete Sonnencreme für den Hund dabeizuhaben, vor allem wenn es sich um helle Hauttypen mit rosa Nasen und Ohren handelt."
Die Ausrüstung
Zur Ausrüstung für einen Badetag mit Hund gehören daher neben Trinkwasser und Schüssel, Proviant und Leckerlis, einer Decke und einem Handtuch unbedingt ein Sonnenschirm und Sonnencreme.
Die meisten Hundehalter nehmen ihre Lieblinge im Auto auf Ausflüge mit. Wenn man allerdings keine Klimaanlage hat, sollten längere Fahrten mit Hunden ausschließlich in die Morgen- und Abendstunden gelegt werden. In der Hitze kann ein Verkehrsstau sehr schnell zu einer Gefahr für Hunde werden. Weissenböck: "Lassen Sie niemals Ihren Hund allein im Auto, auch nicht für wenige Minuten! Auch ein Schattenplatz heizt sich schnell auf und kann zur tödlichen Falle für den Hund werden."