Mit ihrem bunten Gefieder sind sie ein Blickfang – aber vielleicht ist das farbenfrohe Federkleid auch so etwas wie ein Warnhinweis: "Fass mich besser nicht an!" Bei einer Expedition in den Dschungel von Neuguinea haben Forschende aus Dänemark zwei neue Vogelarten entdeckt, die giftig sind. Genauer gesagt scheiden sie über ihre Haut ein Nervengift aus, das sie über ihr Gefieder an mögliche Widersacher abgeben.
Die beiden Arten sind der Oliv-Haubendickkopf (Aleadryas rufinucha) und der Bergdickkopf (Pachycephala schlegelii). Obwohl sie in ihrer Heimat recht weit verbreitet sind, ist die Erkenntnis, dass sie Neurotoxine ähnlich dem der Pfeilgiftfrösche absondern, für die Wissenschaft neu. Das Batrachotoxin kann in höheren Dosen Muskelkrämpfe oder einen Herzstillstand auslösen.
Nervengift im Federkleid
Die Dosen der Vögel sind für Menschen allerdings meist nur unangenehm: "Die Einheimischen hier mögen kein scharfes Essen und halten sich deshalb von diesen Vögeln fern. Sie sagen, ihr Fleisch brennt im Mund wie Chili", sagt Knud Jønsson vom Naturhistorischen Museum Dänemark. "Man kann das Toxin fühlen, wenn man die Tiere hält. Es fühlt sich unangenehm an." Das könnte die Vögel als Beute für andere Tiere unattraktiv machen.
Die Forscher gehen derzeit davon aus, dass die Vögel das Gift produzieren, indem sie Toxine über ihre Nahrung aufnehmen, gegen deren Wirkung sie selbst immun geworden sind.