Es war kurz vor Weihnachten, als die Tierrettung des Aktiven Tierschutz Österreich Arche Noah zum Großeinsatz nach Turnau gerufen wurde. Es ging um eine behördlich angeordnete Abnahme von zwölf Schlittenhunden. Nun sind die Hunde auf der Suche nach einem neuen Zuhause.

Die Tierrettung war zusammen mit der Polizei, Mitarbeiter:innen der BH Bruck-Mürzzuschlag, dem Tierheime Kapfenberg und der Arche Noah bei diesem Einsatz ganz schön gefordert. Zwölf Huskys wurden unter "schrecklichen Bedingungen", so die Tierschützer, gehalten. Während der Besitzer behauptete, seine Hunde wären gut versorgt, soll sich vor Ort ein ganz anderes Bild geboten haben: Die Zwinger waren laut Amtstierarzt viel zu klein, es gab kein Wasser und zu wenig Rückzugsmöglichkeiten, die auch nicht isoliert gewesen sein sollen.

"Die Huskys waren abgemagert, manche wiesen Liegeschwielen auf und andere waren sogar verletzt", erinnern sich die Mitarbeiterinnen des Aktiven Tierschutz. Eine Abnahme sei unumgänglich gewesen. Während die Hunde gesichert wurden, geriet der Besitzer so in Rage, dass er handgreiflich wurde und schließlich sogar festgenommen werden musste. Laut Nachbarn und Bekannten soll der Hundebesitzer allerdings sehr umsichtig und liebevoll mit den Hunden umgegangen sein, er sei mit ihnen auch regelmäßig Schlitten gefahren sein, seine Lebensgefährtin sei Tierärztin und Tierschützerin, posteten viele empört über die Abnahme auf Facebook.

Loki
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Der Festgenommene wurde zur Polizeiinspektion Thörl eskortiert. Da er während der Fahrt über Schmerzen in der Brust klagte, verständigten die Polizisten die Rettung. Diese lieferte den 61-Jährigen in das LKH Bruck an der Mur ein, wo der Mann stationär aufgenommen wurde. Da der 61-Jährige auch eine registrierte Faustfeuerwaffe besitzt, wurde diese aufgrund der Gefährdungslage abgenommen und ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen. Er wurde angezeigt.

Thorin
Zwölf Huskys warten auf ein neues Zuhause
Zwölf Huskys warten auf ein neues Zuhause © Aktiver Tierschutz

Die Wunden heilen

Erst danach sei es möglich gewesen, die Hunde in Sicherheit zu bringen. Sie seien sehr ängstlich gewesen, so die Arche-Noah-Mitarbeiterinnen, aber so hungrig, dass sie sich mit Leckerlis gut zum Einsteigen überzeugen ließen und gesichert werden konnten. Wochenlang wurden sie laut Mitarbeitern in der Arche aufgepäppelt, die Wunden wurden versorgt und ein Bub musste am Gaumen operiert werden, weil die Gefahr eines bösartigen Tumors bestanden hätte. Zum Glück konnte dieser Verdacht nicht bestätigt werden. Jetzt seien die Hunde gesund und vergabebereit und würden auf ein neues Zuhause warten.