Diese Woche stand eine Frau vor dem Tor des Tierschutzhofs Pfotenhilfe. Als die Tierpflegerin öffnete, hatte die Frau eine Katze in einer Stoffhöhle, die sie nur notdürftig zuhielt und sagte, dass sie "des blede Viech nimmer brauchen" könne und abgeben wolle, weil es ihr angeblich "alles z'Fleiß" mache. Sie könne "Mit dem deppaten Viech nix mehr onfongan". Erst im Zuge des Ausfüllens des Aufnahmevertrags stellte die fassungslose Tierpflegerin fest, dass es sich hier um den kürzlich der Pfotenhilfe gemeldeten Tierschutzfall "Flocke" handelt, den diese bei der Veterinärbehörde angezeigt hatte.
Die junge Katze Flocke wurde laut der anonymen Meldung in einer Gemeinde im Salzburger Flachgau zumindest monatelang nicht ins Haus gelassen, obwohl sie sich wegen der Kälte unter einer Gartenmöbelplane verkrochen und oft stundenlang vor der Terrassentür geschrien und geweint hätte. "Es ist unglaublich, wie manche Menschen ihre Tiere behandeln", ist Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler erschüttert. "Statt zu ergründen, warum die Katze unerwünschtes Verhalten zeigt, wofür es immer eine Ursache gibt, wurde das arme Tier kurzerhand ausgesperrt. Wozu nimmt man sich ein Haustier, wenn man es offensichtlich nicht haben und sich nicht mit ihm beschäftigen will? Tiere auszusperren – noch dazu bei Minusgraden – ist wirklich das Letzte!"