Sein Aussehen sorgt mitunter für Erheiterung: ein mittelgroßer und -schwerer Hund auf kurzen Beinen, eine Mischung aus Schäferhund mit Dackel. Elegant geht anders. Das findet sogar Edith Soltesz, und wenn es um die britischen Hütehunde geht, kennt sich kaum eine besser aus als die Rassebetreuerin für Corgis vom Österreichischen Verband für britische Hütehunde, die auch selbst züchtet. Sie hatte ihren ersten Corgi bereits 1966, "da gab es in Österreich weit und breit noch keinen Hund dieser Rasse".

Das hat sich inzwischen geändert. Viele schätzen den charmanten Familienhund wegen seiner unkomplizierten Art. "Corgis haben sehr viel Charme, sie sind intelligent, sehr menschenbezogen, aufmerksam, meistens sehr gut gelaunt und man kann viel mit ihnen machen", zeichnet Soltesz ein sympathisches Bild von dem Queen-Liebling als Begleiter in allen Lebenslagen.

In England gab es im Vorjahr mit 1300 Welpen einen Zuchtrekord, die Rasse boomt. Das wiederum sieht die Züchterin kritisch: "Es ist nie gut für eine Rasse, wenn sie zur Moderasse wird, das lockt schwarze Schafe aufs Tapet, die nur Geld machen wollen." Derzeit sieht sie den Hype allerdings wieder im Abflauen begriffen. Sein exakter Name lautet "Welsh Corgi", man unterscheidet die Varianten Pembroke oder Cardigan je nach Fellfarbe und Rutenlänge. Beim Pembroke sind rötliche, beim Cardigan auch andere Farben zugelassen. Nur ein großflächiges Weiß ist bei beiden nicht erwünscht. Beim Cardigan ist die natürliche, lange Rute offiziell vorgeschrieben. Den Pembroke soll eine kurze Rute auszeichnen. Diese ist aber das sichtbare Ergebnis eines Gendefekts, der auch weitere schwere, teils tödliche gesundheitliche Folgen haben kann. Deshalb wurde auf Druck des Tierschutzes die Forderung nach der Kurzschwänzigkeit beim Pembroke offiziell gelockert.

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Der Corgi stammt aus Wales. Er ist ein Treib-, Hüte- und Wachhund, der Name soll aus dem Keltischen stammen mit "Gor" für Zwerg und "Gi" für Hund. Es gibt etwa tausend Jahre alte Berichte, die seine Existenz bezeugen sollen. Ihre Aufgabe war es, Höfe von Ratten freizuhalten und Rinder zu treiben, indem sie diese in die Fersen zwicken und dem folgenden Tritt geschickt ausweichen, wegen ihrer niedrigen Höhe genügt hier meist ein Wegducken.

Berüchtigte Haarwechsler

Wie jeder Hund hat auch der Corgi seine Schattenseiten. So braucht man als Besitzer viel Toleranz gegenüber Hundehaaren: "Sie sind berüchtigte Haarwechsler", weiß Soltesz aus eigener Erfahrung. Man sollte zudem wie bei jedem Hütehund die Bereitschaft haben, ihn ausreichend geistig zu fordern: "Dann ist er nicht gelangweilt und wird möglicherweise zum Beller, wenn er alleine, gelangweilt, unterfordert ist und zu wenig Menschenkontakt hat, denn dazu hat er als Hütehund die Veranlagung. Es gefällt ihm ganz gut, wenn er manchmal laut ist." Es sei wichtig, dem Corgi klare Grenzen zu setzen, konsequent zu sein – und gleichzeitig seine Bedürfnisse zu erfüllen. Er wünsche sich viel Kontakt zu seinen Menschen, das sei ihm auch wichtiger als ausgedehnte Spaziergänge, die entspannt ablaufen, weil er keinen Jagdtrieb hat. Sind seine Bedürfnisse gestillt, ist er ein liebevoller, toleranter Artgenosse, der sich sogar als Therapiehund eignet.