In Mexiko hat ein Richter die Aussetzung der Stierkämpfe in der größten Stierkampfarena der Welt angeordnet. Die Organisatoren "müssen die Stierkampfvorführungen in der Plaza de Toros in Mexiko-Stadt sowie die Erteilung von Genehmigungen sofort aussetzen", entschied das Bundesgericht am Freitag. Aktivisten hatten Klage gegen die jahrhundertealte Tradition eingereicht. Eine weitere Anhörung soll am Donnerstag stattfinden.

Eigentlich ist die nächste Veranstaltung am 2. Juli in der Plaza de Toros angesetzt. Es ist das erste Mal, dass ein Gericht in Mexiko eine Aussetzung eines Stierkampfes anordnet, nachdem zivile Organisationen jahrelang auf ein Verbot geklagt hatten.

Mexiko gilt als eine Hochburg des Stierkampfes. Allerdings stehen die Tradition und die 50.000 Zuschauer fassende Plaza de Toros vor einer ungewissen Zukunft: Im Dezember billigte eine Tierschutzkommission des mexikanischen Parlaments einen Vorschlag zum Verbot des Stierkampfes in der Hauptstadt. Die Abgeordneten müssen noch über den Plan abstimmen. Bisher haben nur eine Handvoll der 32 Bundesstaaten Mexikos Stierkämpfe verboten, die von den Spaniern im 16. Jahrhundert eingeführt wurden.