Ich habe zwei Katzen, ein Weibchen (2) und ein Männchen (3), beide sind kastriert und können raus. Leider verstehen sie sich gar nicht. Sie knurrt ihn an und er jagt sie. Fressen tun sie nebeneinander. Die Katzen haben Freigang rund um die Uhr( Katzenklappe). Ich habe den Kater seit zwei Jahren, die Katze seit drei Jahren. Sie haben von Anfang an zwar nebeneinander gefressen, haben aber sonst Distanz gewährt. Wenn der Kater sie sieht, stürmt er auf sie zu, greift sie aber nicht an. Sie flüchtet dann und kommt manchmal auch über Nacht nicht nach Hause. Sie knurrt auch schon, wenn sie ihn auch nur durch die Glastüre sieht. Untersucht wurde der Kater zuletzt vor sechs Monaten. Bei ihr ist es länger her. Bekannte gesundheitliche Probleme gibt es keine. Die Katze war ein ausgesetztes Findelkind, das ich mit geschätzt fünf Wochen aufgenommen habe. Der Kater kommt von einer befreundeten Familie, wo er mit anderen Katzen und einem Hund sechs Wochen lang aufgewachsen ist. Was soll ich tun?
Christine Treiber
SUSANNA BRANDEGGER: Durch gravierende Unterschiede im (Spiel)verhalten vertragen Kater und Katzen sich oft nicht gut. Kitten werden oft zu früh von Mutter und Geschwistern getrennt. Erst mit zwölf bis 16 Wochen hat eine Katze gelernt, was sie für ein erfolgreiches Leben braucht (Sozialisation auf Artgenossen und Menschen). Da es bisher noch zu keinen ernsthaften Kämpfen und Verletzungen gekommen ist und die Tiere jederzeit durch die Katzenklappe ins Freie ausweichen können, versuchen Sie, die Beziehung der beiden zu verbessern. Wichtig ist, dass sie sich aus dem Weg gehen können. Engstellen im Haus durch kleine Möbel entschärfen oder Regalbretter in 40 bis 50 cm Höhe an der Wand anbringen. Die Katzen haben so die Möglichkeit, auf verschiedene Ebenen auszuweichen. Pheromontherapie kann helfen. Jede freundliche Begegnung der Katzen sofort durch Lob positiv verstärken. Kater frühzeitig mit Leckerlis oder Spielen ablenken, bevor er auf die Katze zustürmt. Die Tiere getrennt voneinander füttern!