Sorge um die Meeresschildkröten an der australischen Sunshine Coast: Immer mehr Reptilien werden von einer mysteriösen Krankheit befallen. Der Panzer der Tiere wird dabei aus noch unbekannter Ursache angegriffen und quasi "aufgefressen", wie der Sender 9News am Mittwoch unter Berufung auf Experten berichtete. Bisher sei noch völlig unklar, ob das Leiden durch Viren, Bakterien, Parasiten oder Schadstoffe verursacht werde.

Erstmals sei die Krankheit im vergangenen Jahr bei Meeresschildkröten in den Gewässern von Hervey Bay 300 Kilometer nördlich von Brisbane festgestellt worden. Forscher und Tierschützer versuchen derzeit zu ergründen, was der Auslöser ist. Bei den betroffenen Tieren werden Teile des Panzers weich und schwammartig, so dass manchmal sogar die Knochen freiliegen.

Meeresschildkröten leiden unter Nahrungsmangel

Es sei das erste Mal, dass die rätselhafte Krankheit bei Meeresschildkröten dokumentiert worden sei, zitierte die Nachrichtenagentur AAP Kathy Townsend von der University of the Sunshine Coast. "Die Daten, die unsere Retter sammeln, wenn sie auf Notrufe zu Strandungen reagieren und Gesundheitschecks an den Schildkröten durchführen, sind unerlässlich, um festzustellen, was vor sich geht und wie die Schildkröten sich mit dieser Krankheit infizieren", sagte sie.

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Die Meeresschildkröten in der Region leiden zudem nach den kürzlichen verheerenden Überschwemmungen an der Ostküste unter Nahrungsmangel. Sedimente, die während der extremen Niederschläge aus Flüssen und Bächen ausgewaschen wurden, hätten Seegraswiesen erstickt und somit die Qualität und Quantität der Hauptnahrungsquelle der Schildkröten deutlich beeinträchtigt, sagte Townsend. "Meeresschildkröten verbringen normalerweise den Sommer damit, sich zu mästen, bevor das Seegras jährlich im Winter abstirbt, aber die Überschwemmungen haben dies beeinträchtigt, was zu einer schlechten Gesundheit der Schildkröten und zu mehr Strandungen geführt hat."