Zecken halten sich vor allem in Wäldern, in hohem Gras oder im Gebüsch auf. Sobald ein potenzieller Wirt, wie etwa ein Hund oder eine Katze, vorbeigeht, lassen sie sich fallen. Im Fell finden die kleinen Spinnentiere gut Halt und arbeiten sich dann bis zur Haut vor. "Zecken lieben gut durchblutete, weiche Stellen wie Ohren oder den Lendenbereich", weiß die Kampagnenleiterin der Tierschutzorganisation Vier Pfoten, Veronika Weissenböck. "Sobald es wärmer wird, sind sie wieder sehr aktiv. Nach jedem Freilauf und jeder Gassi-Runde sollte man den Körper von Hund und Katze deshalb gründlich absuchen. Entdeckte Zecken müssen sofort entfernt werden, denn beim Saugen sondern sie Speichel ab, der gefährliche Krankheitserreger enthalten kann."
Und nicht nur Ihr Haustier kann von einem Zeckenstich mit Krankheitsüberträgern infiziert werden. Das Robert-Koch-Institut warnt, dass Zecken eine Vielzahl von Infektionskrankheiten auch auf den Menschen übertragen. Dies gilt vor allem für FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) oder Borreliose. "Auch als Mensch sollte man es vermeiden, durch hohes Gras zu laufen", sagt Weissenböck. "Wir empfehlen, bei einem Spaziergang im Grünen enganliegende Kleidung und geschlossenes Schuhwerk zu tragen."
Zecken richtig entfernen
Hat eine Zecke angebissen, sollte man nicht warten, bis sie von allein abfällt. Mit Fingerspitzengefühl und einer Zeckenzange, einer Pinzette oder einem Zeckenhaken kann man die Zecke vorsichtig herausziehen. Dabei sollte sich das Tier möglichst ruhig verhalten. "Bei dem Prozedere ist unbedingt darauf zu achten, die Zecke nicht zu quetschen", warnt Weissenböck. Ansonsten sondert sie weitere Erreger ab. Mit dem passenden Werkzeug soll man so nah wie möglich an die Haut heran und sie dann langsam und mit gleichmäßigem Zug herauslösen. Wichtig ist, aufzupassen, dass auch der Kopf der Zecke entfernt wird und nicht stecken bleibt.
Die Stichstelle sollte nach dem Entfernen mit Desinfektionsmittel gereinigt werden. Auch danach muss man wachsam bleiben. Veronika Weissenböck empfiehlt: "Bleibt die Haut nach dem Stich gerötet oder entwickelt sich eine Entzündung an der Stelle, muss das Tier zum Tierarzt bzw. zur Tierärztin. Insbesondere wenn der betroffene Hund oder die Katze Symptome wie Fieber, Mattigkeit oder geschwollene Lymphknoten zeigen."
Richtig schützen
Zeckenstiche stellen für jedes Tier ein Gesundheitsrisiko dar, denn die Spinnentiere sind Überträger von gefährlichen Krankheitserregern. Um sein Heimtier optimal zu schützen, sollte es im besten Fall gar nicht erst gestochen werden. Ob Spot-on, Parasitenhalsband, Tabletten oder Öl – der Markt für Antizeckenmittel ist groß. "Zu Beginn des Frühjahrs lohnt sich eine Beratung beim Tierarzt. Denn nicht jedes Produkt ist für jedes Tier geeignet. Der Wirkstoff Permethrin etwa ist für Hunde gut verträglich, während er für Katzen giftig ist", sagt Weissenböck.