Männchen der Kräuselradnetzspinnen (Philoponella prominens) schleudern sich unmittelbar nach der Paarung mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit vom Weibchen weg. Damit entkommen diese Spinnen sexuellem Kannibalismus und retten sich vor dem sicheren Tod. Das berichtet das internationale Forschungsteam um Shichang Zhang von der Hubei Universität im chinesischen Wuhan am Montag im Fachblatt "Current Biology".
Der Paarungsakt von Spinnen kann grausam enden: Unmittelbar danach fangen, töten und fressen Spinnenweibchen das Männchen. Doch die von den Wissenschaftern beobachteten Kräuselradnetzspinnen (Philoponella prominens) haben sich eine erfolgreiche Schutzstrategie gegen diesen sexuellen Kannibalismus zugelegt - das Wegkatapultieren.
Spitzengeschwindigkeit
Die Männchen erreichten demnach eine mittlere Spitzengeschwindigkeit von gut 65 Zentimetern pro Sekunde, wie hochauflösende Videoaufnahmen zeigten. Ein Männchen schaffte es sogar, sich mit 88 Zentimeter pro Sekunde zum Weibchen wegzuschleudern.
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Von 155 analysierten Paarungen zeigten lediglich drei Männchen kein Katapultierverhalten, was sie mit ihrem Leben bezahlten. Das gleiche Schicksal ereilte 30 Männchen, die die Wissenschafter am Katapultieren hinderten. Alle anderen überlebten.
Katapultierverhalten
"Diese Ergebnisse deuten eindeutig darauf hin, dass das Katapultierverhalten ein obligatorischer Bestandteil des männlichen Paarungsrepertoires und eine Strategie zur Vermeidung von sexuellen Kannibalismusversuchen nach der Paarung ist", schließen die Studienautoren.