Zwei von fünf Vögeln sind seit 1998 von den heimischen Feldern und Wiesen verschwunden. Hauptursachen dafür sind intensive Bewirtschaftungsmethoden sowie der Verlust von Strukturen wie Rainen, Hecken oder Einzelbäumen. Die Ende März durch die EU erfolgte Freigabe von Brachflächen "unter dem Vorwand der Versorgungssicherheit" sei eine Katastrophe für die Artenvielfalt. Grauammer, Girlitz und Rebhuhn droht das Aus, betonte BirdLife am Freitag.
Grauammer, Girlitz, Rebhuhn
Grauammer minus 92 Prozent, Girlitz minus 87 Prozent, Rebhuhn minus 81 Prozent. "Diese drei Feldvogelarten führen das traurige Ranking jener Vögel an, deren Bestand in den letzten 25 Jahren am stärksten einbrach", sagte Gábor Wichmann, Geschäftsführer der Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich. Ihr letzter Rückzugsort waren unbewirtschaftete Brachflächen. "Doch auch diese wertvollen, der Biodiversität gewidmeten Felder sollen nun unter dem Vorwand der Ernährungssicherheit für den konventionellen Anbau freigegeben werden!"
Eine Evaluierungsstudie von BirdLife Österreich zeige, dass unbewirtschaftete Brachen am stärksten zum Erhalt der Vögel der Kulturlandschaft beitragen. Sowohl der Farmland Bird Index (FBI) als auch der Bestand einzelner Vogelarten wie die Feldlerche oder Dorngrasmücke zeigten eine starke Korrelation mit dem sinkenden Anteil an Brachflächen in den vergangenen 20 Jahren. Wichmann: "Ertragssteigerung darf niemals auf Kosten der Natur und ihren Bewohner ausgetragen werden!"