Jedes Jahr im Frühjahr kehrt der Kuckuck, wie viele andere Vogelarten, aus seinem Winterquartier in Afrika zurück nach Österreich. Nach Angaben der Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich gibt es Hinweise darauf, dass die Vogelart früher als noch vor 20 Jahren hierzulande eintrifft. Eine Ursache dafür könnte der Klimawandel sein. Um das zu klären, sind nun Amateur-Forscher in ganz Österreich gefragt: Sie sollen den ersten gehörten Kuckucksruf auf einer Website melden.

Bereits im vergangenen Jahr konnte BirdLife Österreich auf Basis von mehr als 1.609 Meldungen zeigen, dass erste Kuckucke um zehn Tage früher ankommen als noch vor 20 Jahren. In Kärnten etwa habe der erste Kuckuck vor 20 Jahren am 15. April zu rufen begonnen, während im vergangenen Jahr bereits am 19. März der typische Ruf des Vogels zu hören gewesen sei, berichtet die Organisation am Montag in einer Aussendung. Mithilfe dieses Citizen-Science-Projektes wollen die Experten jetzt klären, wann genau der Kuckuck zurückkommt und somit mehr über den Jahresverlauf im Leben des Kuckucks erfahren und eventuelle zeitliche Veränderungen feststellen.

Immer weniger Kuckucke

So wie in fast allen Ländern West- und Mitteleuropas gibt es auch in Österreich immer weniger Kuckucke. Laut Brutvogelmonitoring von BirdLife Österreich sind es ein Viertel weniger Kuckucke in Österreich in den vergangenen 25 Jahren. Als Gründe dafür nennen die Experten den Verlust der Lebensräume und die Abnahme des Nahrungsangebots durch den Einsatz von Umweltgiften.

Dazu kommt die Klimaerwärmung, durch die viele Vogelarten bereits früher mit dem Brüten anfangen. Da der Kuckuck "Brutparasitismus" betreibt, also sein Ei von anderen Vogelarten ausbrüten lässt, ist es für das Überleben der Art wichtig, rechtzeitig zur Brutzeit der anderen Vögel da zu sein. Doch Arten wie der Hausrotschwanz und das Rotkehlchen verbringen die kalte Jahreszeit im Mittelmeerraum und beginnen wegen der hohen Frühlingstemperaturen immer früher mit dem Brutgeschäft. Als Spätankömmling aus dem weiter entfernten Afrika findet der Kuckuck dann bei seinem Eintreffen kein Nest mehr, in das er sein Ei legen könnte und muss auf die Zweitbrut warten. Und wird weniger und weniger.