Kurze Beine, keine Haare, faltige Haut - eine neue Katzenzüchtung mit dem Namen „Bullycats“ kursiert seit geraumer Zeit in den sozialen Medien. Der Name ist an die Hunderasse „American Bully“ angelehnt, denen die Katzen sehr ähnlich sieht. Nachdem die Haltung der „Bully-Hunde“ in Großbritannien verboten wurde, gewinnen die „Bullycats“ dort immer mehr an Beliebtheit.

Bullycats mit schweren Gesundheitsproblemen

Ihre spezielle Erscheinungsform hat jedoch einen Preis. Diese Tiere werden von Tierschutzorganisationen ganz klar als Qualzucht bezeichnet. Die Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals (RSPCA) ist eine der größten Tierschutzorganisationen auf der britischen Insel und sie warnt vor dieser Trend-Katzenart. Durch die kurzen Beine werden die Gelenke besonders belastet, die Folge sind Schwierigkeiten beim Gehen. In der faltigen Haut können sich außerdem Bakterien bilden und das führt zu schweren Hautinfektionen und Entzündungen bei den Tieren.

Dieses Video könnte Sie auch interessieren

Die Lebenserwartung dieser Katzen sei durch die Überzüchtung ebenfalls reduziert - Bullycats werden maximal sechs Jahre alt. Auf den Besitzer kommen mitunter horrende Tierarztkosten zu, solange die Katze lebt. Diese Tiere werden aus vielfachen Gründen von Menschen nachgefragt, sagt die steirische Tierschutzombudsfrau Karoline Schlögl: „Oft werden die Tiere in den sozialen Medien gehypt“.

Vorab informieren

Der gesundheitliche Aspekt wird dabei ausgeblendet, unter anderem weil zukünftige Besitzer zu wenig Wissen über die Tiere haben und Dinge in Kauf genommen werden. „Wenn ein Tierarzt die kranke Katze behandelt, denkt der Besitzer womöglich, dass es dem Tier danach wieder gut geht“, sagt Schlögl. Sie appelliert daher an alle zukünftigen Tierbesitzer, dass man sich, bevor man sich ein Tier holt, über den Gesundheitszustand und die erforderlichen Gesundheitsuntersuchungen des Tieres und der Eltern des Tieres informiert bzw. sich diese Informationen vom Züchter einholt.

Bezüglich der Bullycats empfiehlt das RSPCA, dass Menschen, die sich eine Katze anschaffen wollen, das Tierwohl immer an erste Stelle setzen - und zuerst ins nächstgelegene Tierheim gehen sollen, anstatt zum Züchter.