Halloween steht vor der Tür und zunehmend liegen Süßigkeiten herum - oder sind schön präsentiert in einer Schüssel auf dem Tisch. Dabei gilt jedoch: Süßigkeiten aller Art können für unsere Haustiere giftig sein, warnt Fachreferentin Jana Hoger von der Tierschutzorganisation Peta. Schokolade, Zuckerl, Kaugummis und ihre Verpackungen können zu tödlichen Darmverstopfungen führen. Man sollte sie daher außer Reichweite von Hunden und Katzen aufbewahren. Was so kurz vor Halloween auch angesagt ist: Dekoration mit Kürbissen und anderen herbstlichen Gewächsen. Sind sie unbedenklich für Haustiere?
Halloween-Deko: Lieber natürlich und außer Reichweite
Wenn es draußen grau ist, hat man es drinnen gerne farbenfroh. Einige Stoffe und Farben, die für bunte Herbst-Deko verwendet werden, können für Tiere aber giftig sein. Dekorationen sollten deshalb außer Reichweite von Haustieren aufgestellt werden. Wer auf natürliche Dekoration setzt, hat in der Regel nichts zu befürchten. Kürbisse, Kürbisgewächse, Maisstängel, Heu und Blätter sind ungiftig. Aber: Maiskolben können bei Hunden zu Darmverschluss führen.
Katzen sind von Natur aus extrem neugierig. Darum sollte man die ausgehöhlten Kürbisköpfe mit brennenden Kerzen niemals unbeaufsichtigt lassen. „Besser Sie platzieren Ihre schaurig-schönen Kunstwerke außerhalb der Reichweite von Katzen oder verwenden LED-Kerzen“, rät Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler.
Auch die Kleinteile sind gefährlich: Tiere können sie verschlucken, und das kann zum Verschluss des Verdauungstraktes führen. Sie sorgen zwar für einen Gruselfaktor, Tierbesitzer sollten auf unechte Spinnweben aber lieber verzichten: Katzen finden sie nämlich verlockend. Das Problem: Sie (und auch Wildtiere) können sich darin verfangen oder das Material verschlucken. Das kann Erbrechen und Darmverstopfungen zur Folge haben.
Und aus noch einem Grund kann Halloween für unsere Haustiere zum Fürchten sein. Heimtier-Expertin Sarah Ross von Vier Pfoten erklärt, warum Verkleidungen für Tiere kein Spaß sind und wie man unnötigen Stress für sein Heimtier vermeidet: „Kostüme schränken die Tiere in ihrer Bewegung, aber auch in ihrer Kommunikation ein. Hunde verständigen sich über Körpersprache“, so Ross. „Sind Rute und Ohren durch einen Umhang oder eine Verkleidung verdeckt, können sie nicht mehr artgemäß kommunizieren. Accessoires wie eine falsche Axt oder Flügel, die am Kostüm montiert sind, können verstörend wirken, weil die Tiere sie nicht abschütteln können.“ Man dürfe Tiere nicht in eine unnatürliche Situation zwingen, noch dazu würden viele ihren Besitzern vertrauen und sich nicht wehren. Ross: „Verantwortungsbewusste Halterinnen und Halter sollten ihr Heimtier nicht in eine Stresssituation bringen und es daher nicht verkleiden.“
Auch Besitzer sollten sich nicht verkleiden
Auch Menschen sollten mit der eigenen Verkleidung Tieren gegenüber rücksichtsvoll umgehen. Wer ein besonders sensibles Tier hat, sollte in dessen Nähe möglichst kein Kostüm tragen, das auch das Gesicht verdeckt. „Unsere Hunde und Katzen erkennen uns natürlich auch am Geruch, aber vor allem lesen sie unsere Mimik. Masken und Ganzkörperkostüme können Tiere verunsichern oder verängstigen“, sagt die Vier-Pfoten-Expertin.
Stressfaktor Lärm
Ständiges Klingeln und Klopfen, Besucher und viel Tumult vor der Haustür versetzen viele Hunde in Alarmbereitschaft. Vierbeiner, die ohnehin bei jedem Türklingeln anschlagen, geraten zu Halloween in Stress. Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler rät, Hunde am Abend des 31. Oktober nicht in den Eingangsbereich zu lassen. Sensible Tiere sollte man in einem abgelegenen Raum unterbringen und Musik laufen lassen, um von Türgeräuschen abzulenken.
Auch Katzen sollten zu Halloween besser im Haus bleiben. „Wenn möglich, sollte man die Klingel leiser stellen oder stoppen“, empfiehlt Sarah Ross. „Feiert man selbst eine Party, kann man außerdem die Gäste informieren, wo sich das Tier befindet, und sie bitten, es in Ruhe zu lassen.“ Leider komme es auch immer wieder vor, dass sie Halloween-Streichen zum Opfer fallen, weiß zudem Pfotenhilfe-Chefin Stadler aus leidvoller Erfahrung. Auch mit Knallkörpern wird zu solchen Anlässen gerne geschossen.
Auslasten und ablenken
Ein müder und ausgelasteter Hund ist entspannter und gerät nicht so schnell unter Stress: „Man kann Halloween viel besser genießen, wenn man weiß, dass es dem Hund gut geht. Bevor man sich also abends selber amüsiert, kann man tagsüber den Hund mit langen Spaziergängen und extra Spieleinheiten auslasten“, rät Ross. Allerdings nur, so lange es noch hell ist, bittet Stadler.