Mischlingshunde gelten als gesünder als reinrassige. Zumindest für sehr beliebte Designerhunde gilt das allerdings nicht, wie ein Forschungsteam im Fachblatt „PLoS ONE“ berichtet. Dazu gehören etwa Labradoodle (Labrador Retriever plus Großpudel), Cockapoo (English Cocker Spaniel plus Pudel) und Cavapoo (Cavalier King Charles Spaniel plus Klein- oder Zwergpudel). Den Mischungen wird oft ein freundliches Wesen sowie teils ein Allergiker-freundliches Fell nachgesagt.
Eine Forschungsgruppe unter Leitung des britischen Royal Veterinary College untersuchte nun, wie gesund Doodle-Hybridhunde sind. Dafür wurden die Besitzer von über 9.400 Hunden zu 57 häufigen Hundeerkrankungen befragt. Die Daten der Mischungen wurden mit denen reinrassiger Hunde wie Cavalier King Charles Spaniel, Cocker Spaniel, Labrador Retriever und Pudel verglichen.
Bei Kauf andere Faktoren im Vordergrund
In der Analyse wurden Alter, Geschlecht und Kastrationsstatus der Hunde sowie Alter und Geschlecht der Besitzer berücksichtigt. Die Ergebnisse zeigten, dass es bei fast 87 Prozent der Gesundheitsvergleiche keine signifikanten Unterschiede zwischen den Hybridhunden und ihren Ursprungsrassen gab.
Es gebe also keinen Grund für die Annahme, dass Doodle-Mischungen gesünder sind als Hunde der Rassen, aus denen sie hervorgingen, lautet die Schlussfolgerung des Teams. Zumindest seien sie aber auch nicht kränker. Bei der Kaufentscheidung stünden also andere Faktoren im Vordergrund: etwa, ob Temperament und Bedürfnisse der Rasse oder Rassenmischung zum eigenen Alltag passen und ob der Welpe aus einer seriös geführten Zucht stammt.
Tatsächlich hatte eine vor zehn Jahren im Fachjournal „PLoS ONE“ vorgestellte Studie festgestellt, dass reinrassige Hunde häufiger an bestimmten Krankheiten leiden als Mischlinge. Rassehunde wurden oft auf ganz bestimmte Merkmale hin gezüchtet - ihre Gesundheit wurde dabei teils außer Acht gelassen, schädliche Genvarianten häuften sich an.