Über drei neue Wolfswelpen freut sich das Wolf Science Center (CF-WSC, Wolfsforschungszentrum, kurz WSC), das im Wildpark Ernstbrunn angesiedelt ist und zur Wiener Vetmeduni gehört. Es ist der erste Nachwuchs seit acht Jahren, somit ist die Freude über die Jungtiere besonders groß. Die drei nordamerikanischen Grauwölfe stammen aus Wildparks und Zoos aus der EU und werden nun im Wolfsforschungszentrum von Hand aufgezogen.

Das Geschwisterpaar Meeko und seine Schwester Kaya, eine aufgeweckte junge Dame, sowie das Weibchen Aiyana, sie ist die jüngste der drei Neuzugänge, bilden die nächste Wolfsgeneration. „Nachwuchs im Wolfsforschungszentrum bedeutet für die Forscher:innen der Vetmeduni ihre langjährigen Forschungsarbeiten fortsetzen zu können und somit weiter international sichtbare Spitzenforschung zu generieren“, erklärt Otto Doblhoff-Dier, Vizerektor für Forschung und internationale Beziehungen der Vetmeduni. Insgesamt leben nun zehn Wölfe und dreizehn Hunde in der Forschungseinrichtung, die Forscher:innen aus aller Welt nach Ernstbrunn bringt.

Patinnen und Paten gesucht

Ab sofort sucht das Wolfsforschungszentrum neue Patinnen und Paten für die Jungwölfe Kaya, Meeko und Aiyana. Ein spezielles Patenschaftsprogramm ermöglicht es, die neuen Wölfe vom Welpenalter an zu begleiten und ihr Heranwachsen mitzuerleben. Pat:innen erhalten regelmäßige Informationen über die wissenschaftlichen Arbeit der Tiere aus erster Hand. Die Einnahmen sind für die kostenintensive Aufzucht und Haltung der Tiere in weitläufigen Gehegen sehr wertvoll.

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Intensive Sozialisierung

Eine vertrauens- und respektvolle Beziehung zwischen den Tieren und den Tiertrainer:innen ist die grundlegende Voraussetzung für die wissenschaftliche Arbeit. Aus diesem Grund werden alle Tiere des Wolfsforschungszentrums intensiv mit dem Menschen und Artgenossen sozialisiert, was sie zu besonderen Tieren für die Forschung macht. Die Tiere nehmen nach dem Freiwilligkeitsprinzip an unterschiedlichen Studien zu den verschiedensten Themenbereichen (z. B. Domestikation, Verhalten, Kognition, Physiologie, Tierhaltung) teil. Ihre Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse zu den beiden Unterarten und ermöglichen es, insbesondere den Wolf besser zu verstehen.

„Die drei kleinen Wolfswelpen halten alle Tiertrainerinnen ordentlich auf Trab. Den Kleinen geht es sehr gut, sie legen jeden Tag ordentlich an Gewicht zu und erkunden mit viel Energie ihr Gehege. Langweilig ist den kleinen Entdeckern und damit uns Menschen nie“, beschreibt die wissenschaftliche Leiterin und erfahrene Handaufzieherin Marianne Heberlein die Arbeit mit dem Wolfsnachwuchs. Die ersten fünf Monate werden die Welpen rund um die Uhr von den Tiertrainerinnen des WSC betreut. Die intensive Sozialisierung stellt sicher, dass sie einen engen und vertrauten Umgang auch im erwachsenen Alter mit den Bezugspersonen haben und ermöglicht so erst die ganze Forschung.

Die Wolfswelpen weisen vom ersten Moment an einen eigenen Charakter auf. Natürlich werden sie sich weiterentwickeln und im Laufe der Zeit verändern. Am WSC ist man gespannt, was die Jungtiere noch an Überraschungen bieten werden. 

  • Kaya: Das Wolfsmädchen (Schwester des Rüden Meeko) wurde am 24. April 2024 geboren. Sie ist eine sehr mutige und aufgeweckte junge Dame, die schon sehr genau weiß, was sie möchte und was nicht. Sie ist ein wahres Energiebündel und das Entdecken neuer Orte und Objekte macht ihr großen Spaß.
  • Meeko: Der junge Wolfsrüde (geboren ebenfalls am 24. April 2024 wie Kaya) ähnelt seiner Schwester im Aussehen sehr stark und die beiden werden auf den ersten Blick oft verwechselt. Er ist ein sehr sanfter Rüde und etwas ruhiger als seine Schwester.
  • Aiyana: Die Jüngste der drei Neuzugänge (Weibchen, geboren am 27. April 2024) hat sich mit dem Geschwisterpaar sofort gut angefreundet. Sie kann unglaublich lustig sein und die Tiertrainerinnen haben oft den Eindruck, dass sie alles mit sehr viel Humor macht. Sie ist ganz klar die Frechste der drei Kleinen, aber gleichzeitig auch unglaublich anhänglich und feinfühlig.