In rund 34 Prozent aller Haushalte in Österreich lebt zumindest ein Haustier. Mit zwei Millionen ist die Katze das beliebteste, gefolgt vom Hund mit 766.000. Auf dem dritten Rang finden sich Kleinsäuger wie Hamster, Kaninchen, Meerschweinchen oder Mäuse. Und auch wenn man sein Tier bestens pflegt und behütet - früher oder später braucht jeder Tierbesitzer einen Tierarzt. Katzenbesitzer schon deshalb, weil in Österreich für Freigänger eine Kastrationspflicht besteht - angemeldete Zuchtkatzen ausgenommen. Am Internationalen Welttierärztetag am 27. April 2024 (immer am letzten Samstag im April) wird die wichtige Arbeit von Tierärzten gefeiert. Eine neue Studie zeigt jedoch, dass nur etwa die Hälfte der Tierärzte das Gefühl hat, dass ihre Arbeit wertgeschätzt wird.
Tierärzte sind unverzichtbar für unsere Gesellschaft, da sie sich um die Gesundheit von Tieren kümmern und so auch unsere Lebensmittelsicherheit und Gesundheit schützen. Trotzdem denken viele Tierärzte darüber nach, ihren Beruf aufzugeben, vor allem aufgrund von Schwierigkeiten, Beruf und Privatleben zu vereinbaren - und wegen des erhöhten Stresslevels, das der Beruf mit sich bringt.
Die Wahrnehmung der Wertschätzung für den Beruf war bei den verschiedenen Arten von Tierärzten relativ konstant: Nur 48 Prozent der Spezialisten für Haustiere (Katzen und Hunde) sowie 55 Prozent jener für Nutztiere und 42 Prozent der Tierärzt:innen für Pferde gaben an, dass ihr Beruf in den öffentlichen Wahrnehmung geschätzt wird. Und das, obwohl 75 Prozent der Befragten sich von ihrem eigenen Kundenstamm grundsätzlich geschätzt fühlen.
„Ethisches Dilemma Sterbehilfe“
Die meisten Veterinäre sind der Meinung, dass ihre Klienten ihr „hohes Maß an Fachwissen“ (66 Prozent der befragten Tierärzt:innen), die „Fähigkeit, mit ethischen Dilemmas (einschließlich Sterbehilfe) umzugehen“ (61 Prozent) und die Tatsache, „dass sie vielfältige Betreuung anbieten“ (57 Prozent), schätzt. Die Umfrage ergab jedoch auch, dass sich die Klienten nicht immer darüber im Klaren sind, wie weit Tierärzte gehen, um die Tiere bestmöglich zu versorgen. Von allen Teilnehmern hatten 49 Prozent das Gefühl, dass sie von ihren Klientinnen nicht ausreichend gewürdigt werden, wenn es darum geht, die „Stressresistenz und emotionale Erschöpfung“ zu verstehen, die der Beruf fordert.
Stressiger Alltag, emotionale Herausforderungen
Die Studie von Boehringer Ingelheim, durchgeführt unter mehr als tausend Tierärzten weltweit, zeigt, dass viele Tierärzte sich von ihren Kunden zwar grundsätzlich geschätzt fühlen, aber oft nicht das Verständnis erfahren, das sie sich wünschen, besonders wenn es um den stressigen Alltag und die emotionalen Herausforderungen ihres Berufs geht. Es ist wichtig, dass die oft unsichtbare und komplexe Arbeit der Tierärzte von den Klienten auch anerkannt und gesehen wird. Der Welt-Tierärztetag ist eine perfekte Gelegenheit, dies zu betonen und jungen Menschen, die von einem Beruf als Tierarzt träumen, die Realität und die schönen, aber auch herausfordernden Seiten dieses Berufs näherzubringen.